Sommer:Sie sind der Meinung: Das war Hitze!

Auch früher gab es gelegentlich mal einen heißen Sommer. Was die Menschen dann zum Beispiel zum Einkaufen im Bikini verleitete, wie hier auf dem Viktualienmarkt in München.

Von Benedict Witzenberger

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Einkaufen im Bikini in München, 1968

Quelle: SZ Photo/Fotoarchiv Otfried Schmidt

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Gar nicht so warm war es im Sommer des Jahres 1968 (lange vor "Me Too"-Debatten). Gerade einmal 16,2 Grad zeigte das Thermometer im Juli im Schnitt. Dennoch: Es war offenbar warm genug für eine junge Dame, die sich im Bikini am Münchner Viktualienmarkt zeigte, ablichten ließ - und deren Foto dann bundesweit Karriere machte.

Urlauber Italien ca 1965 Ferien am Meer Strandleben *** Tourists Italy ca 1965 Holidays on the be

Quelle: serienlicht/imago

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Ob am Marktstand, am See, in der Badewanne oder im Freibad: Bei hochsommerlichen Temperaturen haben die Menschen hierzulande schon immer Wege zur Abkühlung gesucht - und gefunden. Denn obwohl in diesem Jahr mal wieder von einem "Jahrhundertsommer" die Rede ist, haben die Stationen des Deutschen Wetterdienstes in den vergangenen Jahrzehnten durchaus vergleichbare Temperaturen aufgezeichnet.

Im Bild: eine Lesende am Adria-Strand im Sommer im Jahr 1965.

Kindheit GER 20160101 Aufnahme ca 1950 Kindheit

Quelle: Gerhard Leber/imago

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Der heißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen ist bisher ungeschlagen das Jahr 2003: 19,7 Grad Celsius war damals die deutschlandweite Durchschnittstemperatur in der Zeit des meteorologischen Sommers von Anfang Juni bis Ende August. Der Hauptgrund war Hoch Michaela im August. Es brachte hohe Temperaturen und Dürre in Mitteleuropa. Mehr als 20 000 Menschen kamen ums Leben, so schätzt eine Studie der Münchner Rückversicherung. Eine Untersuchung der EU-Kommission zählte im Jahr 2007 sogar 70 000 Todesopfer.

Auf dieser Aufnahme aus den 1950er Jahren nutzen zwei Buben eine Blechwanne im Garten, um sich zu erfrischen.

Woodstock Festival Revival, 1989

Quelle: dpa

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Dabei gilt eigentlich der Juli als heißester Monat des Sommers. 2006 waren es 22 Grad im deutschen Mittel, 1994 21,3 Grad und 1983 20,3 Grad. Das Jahr 2018 kommt nah heran: 20,2 Grad war der Juli durchschnittlich warm, ergab eine erste Auswertung des Deutschen Wetterdienstes.

Hier im Bild: Besucher des legendären Woodstock-Festivals, die 1989 am selben Ort ein Revival feiern.

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Quelle: imago stock&people

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Damit wäre der diesjährige Juli der fünftwärmste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Dazu kam viel zu wenig Regen. Und noch ist der Sommer ja alles andere als vorbei. Noch ist genug Zeit, sich elegant ins Gummiboot zu werfen und am Badesee abzukühlen, wie hier in den 70er Jahren.

© SZ vom 03.08.2018/ick
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