Solinger Kindsmordprozess:"Sie ist ein Mensch, und kein Monster"

Plädoyers im Prozess um Solinger Kindermorde geplant

Die angeklagte Mutter spricht im Juni im Landgericht Wuppertal mit einem ihrer Anwälte.

(Foto: Oliver Berg/dpa)

War es Rache? Oder Überforderung? Eine Mutter soll fünf ihrer sechs Kinder getötet haben, nachdem ihr Ehemann sie verließ. Vor Gericht schweigt sie, nun wird das Urteil gefällt.

Von Sabine Maguire, Wuppertal

Es ist ein monströses Verbrechen, was da seit Monaten vor dem Landgericht Wuppertal verhandelt wird. Eine Mutter aus Solingen ist angeklagt, weil sie fünf ihrer sechs Kinder getötet haben soll. Die 28-Jährige bestreitet die Tat, im Prozess schweigt sie. Gesprochen wurde schon früh über sie, nicht aber mit ihr. Am Tag nachdem die toten Kinder gefunden wurden, erklären die Ermittler: "Tatverdächtig ist die Mutter." Die liegt zu diesem Zeitpunkt nach einem Suizidversuch schwer verletzt im Krankenhaus und ist nicht vernehmungsfähig. Was danach in den sozialen Netzwerken passiert, erinnert an eine mittelalterliche Hexenjagd. Verteidiger Thomas Seifert sieht sich noch vor Prozessbeginn dazu genötigt, über seine Mandantin zu sagen: "Sie ist ein Mensch, und kein Monster." Nun soll das Urteil gefällt werden.

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