Slowenien:Angler aus Bayern fängt Hecht mit der Hand

Forelle schnappt nach Angelhaken, Hecht beißt in Forelle. Was dann passiert, haben drei Bayern in einem Video festgehalten.

Von Oliver Das Gupta

Auf dem Bleder See in Nordslowenien hat sich in der vergangenen Woche ein besonderes Naturschauspiel zugetragen. Anglern aus Bayern ist es gelungen, einen großen Hecht mit der Hand zu landen. Das Kuriose: Der Fisch hing nicht am Haken. Was erstmal nach Angler-Latein klingt, konnte Thomas Wünscher im Video festhalten.

Die drei Männer schipperten in den letzten Septembertagen mit einem Boot über den See in der Region Oberkrain. Das Wasser ist dort ungewöhnlich klar, "bis zu neun Meter Sichttiefe", sagt Bastian Häupler zur Süddeutschen Zeitung.

Der Chiemgauer hatte zunächst eine Seeforelle gehakt. Aber plötzlich gab es einen brachialen Ruck in der Rute. "Da stimmt jetzt irgendwas ned", dachte sich Häupler. Nach fünf Minuten hartem Drill kamen zwei Fische zum Vorschein: Die Forelle mit dem Köder im Maul. Und ein Hecht, der seine spitzen Zähne in den Bauch der Forelle geschlagen hatte.

"Schonend am Krawattel gepackt"

Ab diesem Zeitpunkt setzt die Videoaufnahme ein: Häuplers Freund Stefan Lechner wartete auf eine günstige Gelegenheit, griff beherzt ins Wasser und packte den Raubfisch - "schonend am Krawattel", sagt der Angler, also "am Genick". Der Hecht ließ von seiner Beute ab, Lechner zog ihn ins Boot.

Der Hecht, dessen Länge Häupler auf 110 Zentimeter schätzt, war wohl ein Weibchen. Die Freunde aus dem Landkreis Traunstein machten noch ein Erinnerungsfoto, dann ließen sie die Dame weiterschwimmen - schließlich hatte sie keinerlei Verletzungen. "Große Fische sind für die Nachkommenschaft besonders wichtig", sagt Häupler, "denn sie tragen überdurchschnittlich viele Eier."

Die durch den Hechtbiss tödlich verletzte Seeforelle fischte Häupler allerdings noch heraus. Abends kam sie auf den Grill.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: