Slowakei:20 Tote bei Grubenunglück

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Bei einer Explosion in 330 Meter Tiefe in einem Kohlebergwerk sind in der Slowakei 20 Menschen getötet worden. Die Männer wurden verschüttet, als sie ein Feuer löschen wollten. Neun Bergleute wurden verletzt.

Beim schwersten Grubenunglück in der Geschichte der Slowakei sind in Handlova in der Nordwestslowakei 20 Menschen getötet und neun verletzt worden. Der für Bergbau zuständige Wirtschaftsminister Lubomir Jahnatek sagte: "Die Rettungsmannschaften haben 65 Meter von der Stelle der Explosion entfernt sechs Leichen gefunden. Zugleich haben sie festgestellt, dass es für die anderen Eingeschlossenen dort keine Überlebenschance mehr geben konnte." Die Leichen sind mittlerweile geborgen. 14 Bergleute werden noch vermisst.

Zwei Krankenwagen fahren in Handlova, 200 Kilometer nordöstlich von Bratislava, vor, wo eine Explosion in einer Grube zahlreiche Tote und Verletzte forderte. (Foto: Foto: dpa)

Wie die Firmenleitung mitteilte, war schon gegen sieben Uhr am Montag ein Feuer in einem Schacht der Grube ausgebrochen. Zu dessen Bekämpfung seien mehrere Bergleute und Angehörige der firmeneigenen Rettungsmannschaft in mehr als 300 Meter Tiefe abgestiegen.

Rund zwei Stunden später sei es in einem aufgelassenen Nebenschacht in 330 Meter Tiefe zu einer Explosion gekommen. Neun weiter entfernte Bergleute seien dadurch leicht verletzt worden. Die 20 zur Brandbekämpfung Ausgerückten hätten sich aber in unmittelbarer Nähe des Explosionsortes befunden und keine Überlebenschance gehabt.

Explosionsursache weiter unklar

Die Explosionsursache ist noch nicht geklärt. Die Firmenleitung widersprach aber früheren Darstellungen, dass Methangasreste explodiert sein könnten. Es wäre aber möglich, dass sich durch den vorherigen Brand Kohlenmonoxid ausgebreitet habe, das in Kombination mit anderen Gasen ebenfalls explosionsfähig sei, erklärte ein Sprecher der Firmenleitung dem TV-Nachrichtensender TA3.

Zahlreiche Familienangehörige der Verschütteten waren schon am Montagmorgen zu der Grube geeilt und hatten bis spät in die Nacht ausgeharrt, um Gewissheit über deren Schicksal zu erhalten. Für sie wurde eine psychologische Betreuung organisiert.

Der selbst zum Unglücksort geeilte Premierminister Robert Fico kündigte für Dienstagvormittag eine außerordentliche Regierungssitzung an, bei der eine offizielle Staatstrauer beschlossen werden soll.

© sueddeutsche.de/dpa/af/abis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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