Süddeutsche Zeitung

Skisprungstar Nykänen verhaftet:Tiefer Fall von der Schanze

Bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary war er der König der Lüfte - und gewann drei Goldmedaillen. Nun soll der ehemalige Skisprungstar Matti Nykänen auf seine Ehefrau eingestochen haben.

Der finnische Skisprung-Olympiasieger Matti Nykänen soll seine Ehefrau Mervi Tapola am ersten Weihnachtstag durch Messerstiche verletzt haben. Nach der Tat flüchtete seine Ehefrau mit leichten Schnittwunden im Gesicht und an den Händen zu Nachbarn des Paares im westfinnischen Ylöjärvi.

Sänger, Stripper, Alkoholiker

Wie die Nachrichtenagentur STT am Sonntag berichtete, wird der 46-Jährige am Montag einem Haftrichter vorgeführt - der ihm zu Last gelegte Vorwurf lautet auf versuchten Totschlag. Nykänen ist bereits mehrfach wegen Körperverletzung vorbestraft.

Zuletzt war der als Skispringer legendäre Nykänen 2006 wegen Gewaltanwendung gegenüber Tapola zu vier Monaten Haft verurteilt worden. 2005 hatte ein Gericht ihn zu zwei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er einem Freund in den Rücken gestochen hatte. Die Strafe war zur Bewährung ausgesetzt worden.

Bei den Olympischen Winterspielen 1988 im kanadischen Calgary war Nykänen der erste Skispringer, der drei Goldmedaillen gewann. Er holte auch vier Weltmeistertitel. Nach seinem Abschied vom Sport folgte jedoch der tiefe Fall: Nykänen machte nur noch mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam. So verkaufte er wegen finanzieller Probleme seine Medaillen, versuchte sich als Sänger sowie Stripper und galt als alkoholabhängig.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.52071
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/jobr/jja
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.