Süddeutsche Zeitung

Skandal um Hacksteaks:Französin beißt auf - fremden - Zahn

Das perfekte Horror-Dinner: Als die Französin Nathalie Dayiot in ein Hacksteak beißt, spürt sie "etwas Hartes" im Mund. Es ist der künstliche Zahn eines Fremden, samt Krone. Offenbar konnte er unbemerkt durch einen Metalldetektor gelangen.

Genussvoll hat eine Französin in ein Hacksteak gebissen und hatte plötzlich einen - fremden - Zahn im Mund, samt Krone. "Ich habe etwas Hartes gespürt", erklärte Natahlie Dayiot aus Rennes in Westfrankreich der Zeitung Ouest-France.

"Ich habe es sofort ausgespuckt, es war ein Stiftzahn." Dayiot war am Montag bei einem Freund in Angers eingeladen, der die Frikadelle verpackt im örtlichen Supermarkt gekauft hatte. Der Gastgeber sagte der Zeitung, er sei bereit, "die ganze Familie einem DNA-Test zu unterziehen", um zu beweisen, dass der Zahn nicht von ihnen stamme. Im Übrigen erwäge er eine Anzeige bei der Verbraucherschutzbehörde.

Verbraucherschutzanwalt Julien Roulleau sagte, zwei der vier Essensgäste hätten am Vortag eine Lebensmittelvergiftung erlitten. Die Verbraucherschutzbehörde habe die noch übrigen Fleischpackungen beschlagnahmt. "Von dem Zahnproblem ganz abgesehen ist es wichtig zu wissen, ob die Charge überhaupt essbar war", sagte der Anwalt weiter.

Der Käufer der Fleisches erwägt nun eine Klage gegen die Marktkette. Die Supermarktkette Carrefour wollte nach eigenen Angaben Kontakt zu dem Gastgeber aus Angers aufnehmen, um sich zu entschuldigen. Die Hacksteaks mit der Aufschrift "100 Prozent Muskelfleisch" würden in einem Betrieb in Quimperlé in der Bretagne hergestellt.

"In Anbetracht der sehr strengen Qualitätskontrollen und des Herstellungsverfahrens für die Hacksteaks erscheint es unmöglich, einen solchen Fremdkörper zu finden", hieß es bei dem Einzelhandelskonzern. "Das Fleisch wird gehackt, weiterverarbeitet und geht dann durch einen Metalldetektor."

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sueddeutsche.de/AFP/leja/gal
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