Sinai-Halbinsel:Beduinen entführen Touristen

Ihr Ziel war der Strand, doch dann wurde das Auto von Beduinen gestoppt: Zwei Touristen aus Norwegen und Israel sind auf der Sinai-Halbinsel gekidnappt worden. Angeblich wollen die Entführer so inhaftierte Verwandte freipressen.

Bewaffnete Beduinen haben auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel zwei Touristen aus Israel und Norwegen verschleppt. Die Entführer stoppten am Freitag das Auto der beiden Touristen und zwangen sie unter Androhung von Waffengewalt, mit ihnen zu kommen. Die 31-jährige Norwegerin und der Israeli waren zwischen den Badeorten Taba und Dahab unterwegs. Das sagte ein ägyptischer Polizeibeamter.

Das norwegische Außenministerium bestätigte die Entführung eines norwegischen Staatsbürgers. Eine Sprecherin der israelischen Polizei sagte, unbestätigten Informationen zufolge handele es sich bei dem Israeli um einen arabischstämmigen Mann aus dem Küstenort Eilat.

Die Entführungen scheinen bisher keinen politischen Hintergrund zu haben. Aus Beduinenkreisen verlautete, die Entführer wollten inhaftierte Verwandte freipressen.

Botschaften warnen vor Sicherheitslage

Derartige Entführungen nahmen auf der Sinai-Halbinsel in letzter Zeit stark zu. Seit dem Sturz des früheren ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak vor zwei Jahren verschlechterte sich die Sicherheitslage auf der Sinai-Halbinsel deutlich.

Zahlreiche Botschaften raten ihren Staatsbürgern inzwischen von Reisen in das Gebiet ab oder empfehlen, die großen Badeorte an der Küste nicht zu verlassen.

© Süddeutsche.de/dpa/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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