Süddeutsche Zeitung

Brand bei Siegburg:Bahnstrecke für Fernzüge wieder freigegeben

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Nach dem Großbrand an der Siegburger ICE-Strecke mit zahlreichen Verletzten bleibt der Regionalverkehr weiterhin gesperrt. Wann die Bahnstrecke zwischen Köln und Frankfurt in dem betroffenen Bereich wieder voll genutzt werden kann, sei weiterhin unklar, sagte ein Bahnsprecher. Für den Fernverkehr war die mehrgleisige Trasse bereits am frühen Mittwochmorgen nach einer Sperrung wieder freigegeben worden.

Auch die Brandursache sei weiterhin unklar, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Brandermittlungen werden am Mittwoch aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen hält es die Stadt Siegburg für möglich, dass der Funkenflug eines einzigen vorbeifahrenden Zuges den Böschungsbrand auf beiden Seiten der Bahnstrecke ausgelöst haben könnte. Es seien aber auch andere Ursachen denkbar, sagte ein Sprecher. Die Bahn betonte hingegen, dass die Ursache des Großbrandes noch nicht feststehe. "Spekulationen sind verfrüht", teilte das Unternehmen mit.

Durch die wochenlange Dürre konnte sich der Böschungsbrand am Dienstagnachmittag an der Bahnstrecke rasend schnell ausbreiten und auf mehrere Häuser übergreifen. 32 Menschen wurden verletzt und acht Gebäude teils massiv beschädigt.

Flammen schlagen aus dem Dachstühlen brennender Häusern an der Bahnstrecke in Siegburg. Nach einem Böschungsbrand direkt an der Bahnstrecke Köln-Frankfurt hatten mehrere Häuser Feuer gefangen.

Bei dem Brand wurden 32 Menschen verletzt.

Zum Teil mussten die Feuerwehrleute auch in schlecht zugänglichen Bereichen löschen. Die ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt wurde gesperrt.

Die Feuerwehr war mit mehreren hundert Einsatzkräften vor Ort. Die große Trockenheit und Hitze habe bei der schnellen Entwicklung des Brandes sicherlich eine Rolle gespielt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Der Grund für den Brand ist noch unklar.

Die Flammen rissen Dachziegel von den Häusern, dunkler Rauch machte sich auf den ausgetrockneten Böden zwischen der Bahnstrecke und der Siedlung am Brückberg breit. Über mehrere Meter liegt die Böschung nun in Asche, einzelne Bäume sind auf den Bahndamm gefallen. Es sind Bilder, wie man sie bislang eher aus Südeuropa kannte.

Die Brandursache ist noch nicht geklärt

Einsatzkräfte aus der ganzen Region zwischen Köln und Bonn waren am Dienstagnachmittag zu Hilfe geeilt. Die Polizei unterstützte die Löscharbeiten mit Wasserwerfern und Hubschraubern. Stundenlang kämpften mehr als 500 Feuerwehrleute gegen die Flammen, die auch die Dachstühle der Häuser erfasst hatten. Die Polizei sperrte mehrere Zufahrtsstraßen. Anwohner waren angehalten, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungs- und Klimaanlagen auszuschalten. Erst am frühen Abend teilte der Rhein-Sieg-Kreis mit, dass die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle hätten.

"Bin in Gedanken bei den Verletzten in Siegburg und bei allen, deren Häuser durch das Feuer zerstört worden", teilte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) auf Twitter mit. Er dankte allen Feuerwehrleuten, Rettungsdiensten und Polizisten für ihren Einsatz. "Passen Sie auf sich auf!"

Aufgrund der Hitze und Dürre besteht seit Wochen eine höhere Brandgefahr in hiesigen Feld- und Waldgebieten. Auch am frühen Abend wurden in Siegburg noch 37 Grad gemessen.

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Quelle:
SZ vom 08.08.2018/ikt
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