Serienmörder in Los Angeles:160 Frauen - Schicksal ungeklärt

Eine Stadt in Aufregung: In Los Angeles veröffentlicht die Polizei Fotos von Frauen aus dem Fundus eines mutmaßlichen Serienmörders. Wie viele von ihnen wurden seine Opfer?

Die Veröffentlichung der Fotos von 160 Frauen aus dem Fundus eines mutmaßlichen Serienmörders hat die Öffentlichkeit im Raum Los Angeles in Aufregung versetzt. Die Polizei verzeichnete einen starken Zulauf zu einer Webseite, auf der die Fotos und Videos veröffentlicht wurden. Das Material wurde im Haus und der Garage des mutmaßlichen Mörders nach dessen Festnahme im Juli entdeckt. Viele von ihnen zeigten Frauen in freizügigen Posen.

Serienmörder in Los Angeles: Auf Tafeln und im Internet zeigt die Polizei von Los Angeles die Fotos junger Frauen, die sie bei dem mutmaßlichen Serienmörder Lonnie F. fand.

Auf Tafeln und im Internet zeigt die Polizei von Los Angeles die Fotos junger Frauen, die sie bei dem mutmaßlichen Serienmörder Lonnie F. fand.

(Foto: AP)

Lonnie F. wird vorgeworfen, von 1985 bis 1988 und von 2002 bis 2007 zehn Menschen getötet zu haben. Weil ihm in den 14 Jahren dazwischen keine Morde zugeordnet werden konnten, erhielt der Täter den Beinamen "Grim Sleeper" (Grauenvoller Schläfer). Der Mordserie fielen vor allem junge schwarze Frauen zum Opfer, darunter viele Prostituierte. Inzwischen zweifeln die Ermittler aber daran, dass der Täter tatsächlich eine Pause einlegte, und überprüfen mehr als 30 weitere ungeklärte Fälle. Der Automechaniker hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

Am Donnerstag veröffentlichte die Polizei die Aufnahmen der 160 Frauen. Sie rief die Öffentlichkeit auf, zur Identifizierung der Abgebildeten beizutragen. Wenig später standen die Telefone nicht mehr still, die Webseite der Polizeibehörde brach unter dem Ansturm der Besucher fast zusammen. Einige Anruferinnen erklärten, sie selbst seien auf Fotos zu sehen. "Bis zum Ende des Wochenendes werden wir in Arbeit ersticken", sagte Polizeisprecher Dennis Kilcoyne. Unter anderem soll geklärt werden, ob unter den Abgebildeten weitere Opfer sind.

Die Polizei in Los Angeles hatte jahrelang vergeblich nach dem Mann gesucht, der seine Opfer erschoss oder strangulierte, zumeist nach einem sexuellen Kontakt. Der Durchbruch kam schließlich, als der Sohn von F. verhaftet wurde und eine DNA-Probe abgab. Die Untersuchung führte dazu, dass die Ermittler Verwandte des Sohnes genauer überprüften. Sie analysierten die DNA an einer Tasse, die F. in einem Restaurant benutzt hatte, und fanden eine Übereinstimmung mit DNA in den Mordfällen.

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