"Noch eine Minute", sagt die Frau vom Veranstaltungsdienst zu mir. Dann spricht sie in ihr Funkgerät: "Lichter im Saal aus, Bühnenlicht an." Das Publikum nimmt Platz, wird ruhig. "Du schaffst das", sagt der Comedian Harry G. Aber er schaut, als ob er nicht daran glaube. Er wirkt nervös, seine Managerin wirkt nervös, der Einzige, der hinter der Bühne gelassen bleibt, ist der Tonmann. Er stellt das Mikrofon an und übergibt es mir. Ich räuspere mich, atme einmal tief durch und gehe die drei Holzstufen hoch, dann links um die große LED-Wand mit dem Schriftzug "Harry G". Ich trete ins Scheinwerferlicht. Die Bühne ist größer als gedacht, ich versuche mich ungefähr in die Mitte zu stellen. 2100 Zuschauer passen in den Circus Krone, er ist ausverkauft, die Menge blickt gespannt zu mir hoch. Ich führe das Mikro ganz nah an den Mund, wie es mir der Techniker gezeigt hat, und sage: "Hallo, ich bin der Depp, der die Wette verloren hat."
Selbstversuch als Comedian:Ha Ha Ha Ha
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Was gehört dazu, Menschen zum Lachen zu bringen? Unser Autor hat sich als Comedian versucht - und die Sache wirklich ernst genommen
Von Marc Baumann, SZ-Magazin
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