Selbstjustiz – Der Fall Kalinka

Selbstjustiz:Der Fall Kalinka

23. Oktober 2009, 14:14 Uhr

Vor 27 Jahren starb die damals 14-jährige Kalinka. Jetzt wird der Fall möglicherweise neu aufgerollt. Ihr leiblicher Vater ist sich sicher: Der Stiefvater tötete das Mädchen. Der Fall in Bildern.

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Kalinka Bamberski starb 1982

Vor 27 Jahren starb die damals 14-jährige Kalinka. Jetzt wird der Fall möglicherweise neu aufgerollt. Ihr leiblicher Vater ist sich sicher: Der Stiefvater tötete das Mädchen.Kalinka Bamberski starb unter mysteriösen Umständen, als sie Urlaub bei ihrer Mutter und derem neuen Lebensgefährten Dieter K. in Lindau am Bodensee machte. Ihr Vater André Bamberski setzt sich seit Jahren dafür ein, dass der Mann, den er für den Mörder seiner Tochter hält, bestraft wird.Foto: AFP

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Dieter K. stand unter Mordverdacht

Ihr Mörder ist nach Ansicht von Kalinkas Vater Dieter K. Der deutsche Kardiologe wurde verdächtigt, das Mädchen getötet zu haben. In Deutschland wurde er freigesprochen, weil nach Ansicht der Behörden nicht abschließend geklärt werden konnte, woran Kalinka gestorben war. Ein französisches Gericht verurteilte ihn im Jahr 1995 wegen der Tötung des Mädchens zu 15 Jahren Haft. Weil Deutschland den Arzt nicht an Frankreich auslieferte, musste er die Strafe nie antreten. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erklärte das Urteil nach Angaben von K.s Anwalt für unrechtmäßig.Foto: AFP

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André Bamberski glaubt nicht an Unfall

Für den Vater des Opfers, den Franzosen André Bamberski, steht fest: Dieter K. vergewaltige und tötete Kalinka. K.s Freunde hätten dem einflussreichen Mediziner geholfen, das Verbrechen zu vertuschen, sagt der 72-Jährige. Der Arzt selbst sagte vor Gericht, er habe dem Mädchen eine Spritze gegeben, weil sie sich nach dem Surfen schlecht gefühlt habe.Foto: AFP

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Bamberski kämpft für Gerechtigkeit

Seit fast 30 Jahren fordert André Bamberski Gerechtigkeit für seine Tochter. "Er hat sein Leben diesem Fall gewidmet", sagt Bamberskis Freund Robert Pince, der gleichzeitig Vorsitzender der Unterstützervereinigung "Gerechtigkeit für Kalinka" ist. "Jetzt ist er über 70, er ist müde."Foto: AFP

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Vor dem Gericht in Mülhausen wurde K. gefesselt gefunden

Aus Angst, der Fall könnte verjähren, organisierte Bamberski die Entführung K.s aus Bayern ins Elsass. Der Mediziner wurde gefesselt und mit gebrochener Nase vor dem Gericht in Mülhausen gefunden. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft in Paris erneut Haftbefehl gegen ihn erlassen.Foto: AFP

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Bamberski wurde wegen der Entführung verhaftet

"Ich habe mein Ziel erreicht", sagte der leibliche Vater des getöteten Mädchens nach Bekanntwerden der Inhaftierung. "Der Mörder meiner Tochter wird verurteilt werden." Er habe dreißig Jahre lang sein berufliches und privates Leben geopfert, um für Gerechtigkeit zu kämpfen, sagte Bamberski. Nun beginne "ein anderer Kampf".Foto: AFP

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1997 wurde K. wegen Vergewaltigung verurteilt

Ob K., der 1997 wegen der Vergewaltigung einer 16-jährigen Patienten zu einer Haftstrafe verurteilt wurde und seien Zulassung als Arzt verlor, allerdings tatsächlich verurteilt wird, ist längst nicht klar. Seine Anwälte werfen der französischen Justiz "massiven Verstoß gegen europäische Rechtsvorschriften" vor. Auch die Bundesregierung kritisierte die Verhaftung des Mediziners und hat konsularischen Zugang zu ihm gefordert.Foto: dpa

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Auch Bamberski muss sich jetzt vor Gericht verantworten

Dafür wird Bamberski selbst sich wohl - ebenso wie die Männer, die K. in seinem Auftrag verschleppten - wegen der Entführung des Kardiologen vor Gericht verantworten müssen.Foto: AFP(AFP/dpa/bsj/bgr)