Die 14-jährige Holländerin Laura Dekker ist am Samstag zu ihrem umstrittenen Rekordversuch gestartet, als jüngster Mensch allein die Welt zu umsegeln. "Sie ist abgefahren", sagte Marijke Schaaphok, die Chefin des niederländischen Medienunternehmens Masmedia, das sich die Exklusivrechte an der Fahrt Dekkers gesichert hat. Nach Angaben von Dekkers Manager Peter Klarenbeek stach Dekker vor der Südküste Portugals mit Kurs auf die Kanarischen Inseln in See.
Zwei Jahre Rechtsstreit, Medienrummel und herbe öffentliche Kritik liegen nun hinter ihr: Die 14-jährige Rekordjägerin Laura Dekker ist in See gestochen.
(Foto: Archivbild: dpa)Dem Start mit der Yacht "Guppy" war ein fast einjähriger Rechtsstreit in den Niederlanden zwischen Lauras Vater und dem Jugendamt vorausgegangen. Die Behörde wollte die Solo-Welttour des Mädchens mit der Begründung verhindern, Laura sei dafür zu jung und den potenziellen Gefahren nicht gewachsen. Ende Juli gab ein Gericht schließlich grünes Licht für den Rekordversuch.
Decker war am vergangenen Samstag in Begleitung ihres Vaters in Portugal angekommen. Seit März hatte sie mit ihrem Vater in Den Osse in den Niederlanden auf einem kleinen Kahn gelebt und sich auf das Abenteuer vorbereitet.
Anders als zuvor geplant, startete Laura nicht vom Hafen Portimão aus, wo ein großes Presseaufgebot vergeblich darauf wartete, die ersten Momente ihrer Weltumseglung zu erleben. Um der Presse zu entkommen, sei das "Segelmädchen" kurzfristig auf einen anderen portugiesischen Hafen ausgewichen, erklärte ihr Manager. Hintergrund der Geheimnsikrämerei könnte ihr Exklusiv-Vertrag mit Masmedia sein, mutmaßte die Konkurrenz.
Dekker will den Rekord der australischen Seglerin Jessica Watson brechen. Diese hatte ihre Solo-Weltumsegelung am 15. Mai 2010 - drei Tage vor ihrem 17. Geburtstag - beendet. Laura will in rund zwei Jahren von ihrem Welttörn zurückkehren - mehrere Wochen vor ihrem 17. Geburtstag am 20. September 2012.
Auf den Kanarischen Inseln will Laura eine Pause einlegen. Nach Auskunft ihres Teams will sie dort das Ende der Orkansaison auf dem Atlantik abwarten, ehe sie die nicht ungefährliche Ozean-Überquerung beginnt. Nächstes Ziel ist dann die Karibik-Insel Barbados.