SZ-Kolumne "Bester Dinge":Seebär auf dem Trockenen

(Foto: San Raphael Police Department/dpa)

Seebären, sind das nicht rauschebärtige Männer mit Pfeife im Mundwinkel? Ja, schon, aber Seebären können auch klein und flauschig sein - und die Polizei auf Trab halten.

Von Titus Arnu

Was ist noch mal ein Seebär? Ein alter Mann mit Bart, Pfeife im Mundwinkel und quergestreiftem Pullover? Da fallen einem Käpt'n Haddock ein, Käpt'n Iglo und Käpt'n Blaubär. Seebären sind aber auch mythische Meeresbestien. Laut dem Meeresfauna-Experten Spongebob Schwammkopf ist der Seebär ein Fisch mit Bärenkopf, der aggressiv wird, wenn Unterwasser-Lebewesen schlecht Klarinette spielen, einen Sombrero tragen und wie ein Schimpanse schreien. Nonsens? Gar nicht: "Seebären existieren und Märchen sind wahr", ist in einer Folge von "Spongebob Schwammkopf" im Pseudoof-Wissenschaftlichen Monatsheft zu lesen.

Jenes seltsame Lebewesen, das die Polizei auf einer Durchgangsstraße nördlich von San Francisco aufgriff, trug keine Kapitänsmütze und hatte weder einen Bärenkopf noch die Form eines Fisches. Es sah recht flauschig aus und watschelte mitten durch den Verkehr. Augenzeugen hatten die Polizei alarmiert, dass ein "Otter" auf einer Straße bei San Rafael unterwegs sei. Das Tier entpuppte sich als junge Ohrenrobbe, die der Spezies der Nördlichen Seebären angehört. Von Seehunden unterscheiden sich Seebären durch ihr besonders dickes Fell.

Seebären verbringen ihre Zeit eigentlich im offenen Ozean und auf abgelegenen Inseln. Es sind ja keine Landbären. Früher wurden die Tiere wegen ihres Pelzes gejagt, sie waren fast ausgestorben, bevor sie unter Schutz gestellt wurden. Dass die Polizei kleine Seebären an Land rettet, ist eine gute Nachricht. Der Meeressäuger wurde in das Marine Mammal Center in Sausalito gebracht und kann wohl bald wieder in See stechen. Es ist genauso, wie es bei Spongebob heißt: Seebären existieren und Märchen sind wahr.

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