Busunglück in der Schweiz:Fahrer war nüchtern und gesund

Die ersten Erkenntnisse zur möglichen Ursache des schweren Busunglücks im Wallis geben weitere Rätsel auf. Der Busfahrer hatte weder Alkohol im Blut, noch eine Herzerkrankung. Damit ist eine von drei Thesen der Ermittler sehr unwahrscheinlich geworden.

Die ersten Erkenntnisse, die Ermittler zum Busunfall im Schweizer Kanton Wallis präsentieren, haben nicht die erhoffte Klarheit gebracht. Im Gegenteil: Warum es zu dem Unglück kommen konnte, erscheint nun noch rätselhafter. Der Fahrer des Busses hatte weder Herzprobleme noch Alkohol im Blut. Der Mann sei auch nicht zu schnell gefahren, sagte der Untersuchungsrichter Olivier Elsig bei einer Pressekonferenz in Sitten, der Hauptstadt des Kantons Wallis.

Die Ursache des Unfalls mit 28 Toten bleibt somit weiter unklar. Es gebe keine Beweise für die in Medienberichten aufgebrachte These, wonach der Fahrer kurz vor dem Unfall mit einer DVD hantiert haben soll. Das hatten belgische Blätter unter Berufung auf Schilderungen der Kinder im Bus zuvor berichtet. Experten suchen nun am Fahrzeugwrack nach Hinweisen auf mögliche technische Probleme.

Der mit Schulkindern aus Belgien vollbesetzte Reisebus war am Dienstagabend gegen die Wand einer Notfallbucht in einem Alpentunnel geprallt. 28 Menschen starben, darunter 22 Kinder. Die Schweizer Ermittler waren bislang von drei Thesen ausgegangen: eine technische Panne, menschliches Versagen oder ein akutes Gesundheitsproblem des Fahrers. Letzteres ist aber nach dem Ergebnis der Autopsie sehr unwahrscheinlich geworden.

Derweil ist eines von drei schwer verletzten Kindern, die in der Universitätsklinik von Lausanne ins künstliche Koma versetzt worden waren, aufgewacht. Noch seien die drei Mädchen aber nicht außer Lebensgefahr, teilte die Klinik am Freitag mit. Die meisten der 24 verletzten Kinder konnten inzwischen nach Belgien zurückkehren. Dort wurde den Opfern der Tragödie am Freitagvormittag mit einer Schweigeminute gedacht.

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