Energiegewinnung ist das große Thema unserer Zeit, und so verwundert es nicht, dass Tüftler nicht nur die Natur, sondern auch den Alltag des Menschen immer weiter stromisieren. Mal ist von Fußbällen zu lesen, die Schüsse in Energie umwandeln, nicht andersrum. Dann von Toiletten, die, nun ja, die Details sind hier nicht so wichtig. Vor Jahren testeten Forscher einen Bio-Akku in Form eines Aufklebetattoos, das Strom aus Schweiß gewinnen sollte. Hier zahlte sich sogar Unsportlichkeit aus, denn weil sie mehr schwitzen, produzierten dem Sport von Grund auf eher abgeneigte Personen in der Studie mehr Strom als jene, die körperliche Bewegung gewohnheitsmäßig praktizieren.
Dass nun Schweizer Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich eine Technologie für einen Parkettboden entwickelt haben, der Schritte in Elektrizität umwandelt, darf also durchaus als weiterer Versuch gewertet werden, auch den bewegungsscheuesten menschlichen Daseinsformen einen gesellschaftlichen Nutzen abzuringen. So wird jedenfalls auch der Gang vom Sofa zum Kühlschrank zur Megawatt-Leistung.
Noch geeigneter aber dürfte der Boden, der Elektroden zwischen zwei Holzstücken enthält und innen mit Silikon beschichtet ist, um Reibungskräfte nutzbar zu machen, für all jene Kraftwerke sein, die man bislang noch als "Trampel" oder "Trampeltier" diskreditierte. Auch Wut und Ärger ließen sich hier im Grunde hervorragend ausstampfen. Vielleicht steht dann ja auch die Welt ein bisschen weniger unter Strom.
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