Süddeutsche Zeitung

Schweden:Vermummte setzen Dutzende Autos in Brand

  • In mehreren schwedischen Städten haben Unbekannte Anschläge auf Fahrzeuge verübt und Polizisten mit Steinen beworfen.
  • Über 80 Autos sollen in Flammen aufgegangen sein. Die Hintergründe der Tat sind laut Polizei unklar.

In der Nacht zum Dienstag wurden an mehreren Orten im Westen Schwedens Dutzende Fahrzeuge angezündet. Augenzeugen berichteten von vermummten, schwarz gekleideten Jugendlichen, die Autos in Brand gesetzt haben sollen.

Auf Twitter tauchte ein Video aus einem Viertel Göteborgs auf, das mehrere Brände mit hohen Rauchwolken zeigt. Medienberichten zufolge wurden allein in Göteborg mindestens 88 Fahrzeuge zerstört oder schwer beschädigt. Auch aus Lysekil und Falkenberg wurden brennende Fahrzeuge gemeldet. In Trollhättan hätten Autos gebrannt, Polizisten seien zudem mit Steinen beworfen worden.

Möglicherweise hätten sich die Täter über soziale Medien abgesprochen

Polizei und Feuerwehr waren im Einsatz. "Wir waren an etwa 20 Orten in Göteborg", sagte Johan Eklund, Einsatzkoordinator der Rettungsdienste in Göteborg. Die Polizei wollte nach Angaben von Sprecherin Ulla Brehm eine koordinierte Aktion nicht ausschließen. Möglicherweise hätten sich die Täter über soziale Medien abgesprochen, mutmaßen Ermittler.

Die Vermummten seien in kleinen Gruppen von Auto zu Auto gelaufen, hätten die Scheiben eingeschlagen, brennbare Flüssigkeit in die Fahrzeuge gekippt und diese dann angezündet. Wie die schwedische Boulevardzeitung Aftonbladet berichtet, habe es keine Verletzten gegeben.

Im schwedischen Radio zeigte sich Ministerpräsident Stean Löfven entsetzt: "Was zum Teufel tut ihr da?", fragte er an die mutmaßlichen Täter gerichtet. Bei den Szenen werde er "richtig wütend", so Löfven.

Über die Hintergründe lagen zunächst keine Erkenntnisse vor. Die Polizei wollte die Zwischenfälle vorerst nicht kommentieren, ein Mitarbeiter der Sicherheitskräfte in Göteborg sprach jedoch von einer "beängstigenden Lage". Bisher seien noch keine Festnahmen in der Sache erfolgt.

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SZ.de/huju/dpa
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