Schweden:Luftwaffe übernimmt Verantwortung für tote Nerze

(Service-Bild) Schon junge Nerze sind an ihrer weißen Schnauze zu erkennen

Nerze sind an ihrem weißen Kinn zu erkennen und werden in Europa für die Pelzindustrie gezüchtet. Symbolbild.

(Foto: ddp)

Für den Tod hunderter Nerzjungen muss die schwedische Luftwaffe einen Züchter entschädigen. Die Tiere starben im Sommer nach einem Tiefflugmanöver über Westschweden.

Das Raubtier hat Schwimmhäute zwischen den Zehen, wasserabweisendes Fell und einen weißen Fleck am Kinn. Zwar heißt seine Art amerikanischer Nerz, tatsächlich aber leben die Tiere auch zu Abertausenden in Europa. Unter umstrittenen Bedingungen werden sie auf Nerzfarmen für die Pelzindustrie gezüchtet. Für den Tod hunderter Jungtiere in einem Betrieb in Westschweden ist allerdings nicht nur zweifelhafte Haltung verantwortlich - sondern auch die Luftwaffe des skandinavischen Landes.

Schon im vergangenen Sommer übte die Luftwaffe über der Pelztierfarm bei einem Manöver den Tiefflug. Das Donnern der niedrig fliegenden Maschinen verstörte die Tiere derart, dass sie hunderte Jungtiere totbissen. Die Züchter entdeckten daraufhin 500 bis 600 junge Nerze, die von ihren älteren Genossen regelrecht massakriert worden waren. Ein führender Vertreter eines Verbandes der Pelzindustrie sagte dem schwedischen Rundfunksender SR, dass Nerze keinen Lärm vertragen würden.

Die schwedische Luftwaffe hat die Verantwortung für das Massaker übernommen. Das Militär werde die Züchter für den "unglücklichen Vorfall" entschädigen, sagte Lena Ahlström, eine Anwältin der Armee.

Wie die englischspachige Nachrichtenseite The Local berichtet, wird eine Einigung über die genaue Entschädigungssumme für die kommenden Wochen erwartet. Die Nerzzüchter hätten ihre Verlustrechnungen bereits an die Luftwaffe geschickt.

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