Schwangerschaftsabbrüche:In Deutschland wird weniger abgetrieben

Die Zahl der Abtreibungen ist in der ersten Jahreshälfte gesunken. Seit zehn Jahren gibt es weniger Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland. Eine Ausnahme bilden drei Bundesländer.

  • In der ersten Jahreshälfte 2014 haben erneut weniger Frauen in Deutschland abgetrieben.
  • Nur das Saarland, Thüringen und Bayern scheren aus dem Bundestrend aus.

52 413 Abtreibungen im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2014 haben weniger Frauen in Deutschland eine Schwangerschaft abgebrochen. Laut dem Statistischen Bundesamt ging die Zahl in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf 52 413 zurück.

Im zweiten Quartal waren es sogar 4,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Abtreibungen sinkt bereits seit etwa zehn Jahren. 2013 brachen laut Statistischem Bundesamt 102 802 Frauen eine Schwangerschaft ab - 2004 waren es noch 129 650.

Abbrüche zumeist ambulant durchgeführt

Etwa drei Prozent der Schwangeren, die im zweiten Quartal abgetrieben haben, waren noch nicht volljährig. Acht Prozent waren mindestens 40 Jahre alt. Mehr als jede dritte Frau, die abgetrieben hat, hatte keine Kinder.

97 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Dabei erfolgten fast alle Eingriffe ambulant: 79 Prozent in gynäkologischen Praxen und 18 Prozent ambulant im Krankenhaus.

Drei Bundesländer gegen den Trend

In drei Bundesländern entwickeln sich die Zahlen gegen den Bundestrend: In Bayern, Thüringen und dem Saarland gab es mehr Schwangerschaftsabbrüche.

So brachen im ersten Halbjahr 2014 in Bayern 6268 Frauen eine Schwangerschaft ab. Das waren 46 mehr als im Vorjahreszeitraum. Zuletzt gab es 2011 mehr Abtreibungen in Bayern.

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