Schwangerschaftsabbruch:"Ich habe mich total allein gelassen gefühlt"

Schwangerschaftsabbruch: Für ungewollt Schwangere wird es immer schwieriger, einen Arzt zu finden. (Symbolfoto)

Für ungewollt Schwangere wird es immer schwieriger, einen Arzt zu finden. (Symbolfoto)

(Foto: Vladislav Muslakov/Unsplash.com)

In Deutschland gibt es immer weniger Mediziner, die Abtreibungen vornehmen, auch im Studium ist der Eingriff kaum ein Thema. Zurück bleiben Frauen in Not.

Von Anna Fischhaber

Es ist erst ein paar Tage her, da warteten die älteren Herren wieder auf der Straße. Ihre Waffen: Heiligenbildchen und Fotos von zerstückelten Föten. Ihr Gegner: der "Löwe von Münster". So nennen sie Wolfgang Burkart, weil er ihrer Meinung nach doch die kleinen Kinder auffrisst. Der Arzt lacht bitter. Mithilfe der Polizei hat er es geschafft, dass die selbsternannten Lebensschützer, die Monat für Monat anreisen, auf die andere Straßenseite weichen mussten. Ein paar Meter trennen sie nun von der Tür und den Frauen, die dort durchgehen. "Frauenarzt" steht auf dem Schild am Haus, mehr nicht. Im Vorzimmer der Gipsabdruck einer Schwangeren, im Regal Broschüren für die Pille davor und danach. Darauf, dass Burkart hier fast ausschließlich Schwangerschaften beendet, deutet in der kleinen, hellen Praxis nichts hin. Das Gesetz will es so: In Deutschland ist Abtreibung illegal. Ebenso wie jede ärztliche Werbung dafür.

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