Schüsse in Stuttgart:Tödliches Beziehungsdrama

Der mutmaßliche Täter, der am Stuttgarter Flughafen seine 25-jährige Ex-Frau getötet hat, schweigt zu den Vorwürfen. Auch ein Unbeteiligter wurde durch einen Streifschuss verletzt.

Die 25-Jährige Frau wollte einen Flug nach Pristina in Serbien nehmen. Als sie gemeinsam mit Familienmitgliedern um kurz nach sechs Uhr vor einem Check-In-Schalter wartete, schoss ihr früherer Partner nach Polizeiangaben auf sie und tötete sie mit mehreren Kopfschüssen. Trotz sofortiger Hilfe konnte das Leben der jungen Frau nicht gerettet werden. Ein unbeteiligter Mann, der jemanden zum Flughafen begleitet hatte, wurde von einem Streifschuss an der Hüfte getroffen und leicht verletzt.

Flughafen Stuttgart: Frau erschossen

Der Stuttgarter Flughafen nach der Tat.

(Foto: Foto: dpa)

Nach den Schüssen warf der Mann die Pistole auf den Boden und flüchtete. Die Bundespolizei nahm ihn wenig später in einem Parkhaus fest. Bis zum Samstagabend habe der Verdächtige zu den Vorwürfen geschwiegen, hieß es bei der Polizei.

Den ersten Ermittlungen zufolge wollte der Mann verhindern, dass die Frau abfliege, wie ein Polizeisprecher in Stuttgart mitteilte. Vermutlich handele es sich um eine Beziehungstat. Die Ermittler gehen von einer geplanten Tat aus, einen terroristischen Hintergrund schlossen sie aus.

Die Leiche der Frau soll erst am Montag obduziert werden. "Der Mann hat mehrfach auf die Frau geschossen, es gibt mehrere sichtbare Kopfverletzungen", sagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft. In der Abflughalle unter den Passagieren und Mitarbeitern zu panikartigen Szenen. Manche warfen sich auf den Boden, andere brachten sich in umliegenden Geschäften in Sicherheit. "Die Abflughalle war sehrvoll", berichtete ein Polizeisprecher. Auch viele Familien mit Kindern waren darunter. Die Betroffenen wurden psychologisch betreut.

Der Flugverkehr war nach Angaben der Flughafensprecherinnicht beeinträchtigt: Flüge seien nicht ausgefallen, und an allen vier Terminals in Stuttgart seien Passagiere abgefertigt worden. Nur die Maschine, mit der die getötete Frau nach Pristina fliegen wollte, sei von Stuttgart aus leer zurückgeflogen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: