"Wird in Ihrer Stadt darüber diskutiert, den Platz für Lauben oder Schrebergärten wegen der Wohnungsnot anders zu nutzen?" Das ist exakt die Frage, die man am Telefon einigen Experten stellt. Doch die Reaktionen auf diese Frage fallen so seltsam aus, dass man bald meint, man hätte den Städteplanern, Freiflächengestaltern, Immobilienexperten und Baupolitikern aus Versehen einen unsittlichen Antrag gemacht. Oder als habe man ihnen vorgeschlagen, in ihren Stadtzentren Reiterstandbilder von Donald Trump und Kim Jong-un zu errichten. Das Schweigen ist beredt.
Schrebergarten-Kolonien:Laube, Liebe, Wahnsinn
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900 000 Menschen in Deutschland besitzen einen Schrebergarten, fast neun Millionen ziehen jedes Jahr um. Was wiegt schwerer: Das Recht auf Wohnraum oder das Recht, am Wochenende Beete zu harken?
(Foto: Stephan Rumpf)In den Städten herrscht Wohnungsnot, es wird verdichtet, alle müssen enger zusammenrücken. Nur die Schrebergärten, die zusammengenommen so groß wie Köln sind, bleiben unangetastet. Muss das sein?
Von Gerhard Matzig
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