Zu den vielen Erkenntnissen des Jahres 2020 gehört, eines überhaupt nicht gebraucht zu haben: einen Kalender. Irgendwann im April blätterte man vielleicht noch zurück und wunderte sich, was im Januar oder Februar noch alles so dringestanden war: unangenehme Termine (Freitag, 16 Uhr: Zahnarzt), ein paar halbherzige Tagesordnungspunkte (Montag, 20 Uhr: Elternabend), aber auch mal an einem Samstag mit freudigen Ausrufezeichen ein Fest zum 40. Geburtstag. Die ersten Seiten waren voll. Die folgenden leer. Der Kalender? Vergilbte in einer Schublade. Oder wurde gleich entsorgt.
Dieses Jahr 2021 ist erst wenige Tage alt, und man kann nicht sagen, dass sie verheißungsvoll verliefen. Jetzt einen Kalender zu erstehen, erscheint absurd. Welche Termine soll man sich in nächster Zeit schon merken?
Da erreicht einen eine Nachricht der Berliner Schornsteinfeger-Innung. Sie haben einen Kalender herausgebracht. Das machen Handwerker mal ganz gerne, aber Schornsteinfeger sollen ja auch noch Glück bringen. Diese Schornsteinfeger und Schornsteinfegerinnen aber haben sich zudem mit Hunden, Katzen und Kaninchen aus Tierheimen ablichten lassen, die schwarzes Fell haben - um dem Aberglauben entgegenzutreten, dass diese Unglück brächten. Schwarze Tiere sind deswegen nämlich deutlich schwerer vermittelbar.
Die Bilder dieser Mensch-Tier-Zusammenkünfte sind herzerwärmend, der Erlös geht an das Tierheim Berlin. Nichts spricht also dagegen, ab jetzt Monat für Monat auf diese Weise daran erinnert zu werden, dass es weniger um vermeintliches Glück oder Unglück geht, sondern vor allem darum, einander zu helfen und sich manchmal auch im Arm zu halten.
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