Schneetreiben in Deutschland:Der Winter ist da

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Heftiges Schneetreiben hat auf einer Küstenautobahn in Ostdeutschland die Autofahrer überrascht - und zu zwei Massenkarambolagen geführt. Auch in den Alpen ist der Winter eingekehrt.

In den Alpen ist der Winter eingekehrt. Auf der 2962 Meter hohen Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg, wurde am Dienstag eine Schneehöhe von 70 Zentimetern gemessen. Bis zum Mittwoch würden dort nochmals 30 Zentimeter Neuschnee erwartet, sagte der Meteorologe Jens Winninghoff vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

Auch auf dem Fichtelberg, dem mit 1215 Metern höchsten Berg in Ostdeutschland, ist in der Nacht zum Dienstag der erste Schnee gefallen. (Foto: Foto: ddp)

Auf dem 1838 Meter hohen Wendelstein lag am Dienstag eine Schneedecke von zwölf Zentimetern. "Auch in den Kammlagen der Mittelgebirge ist es weiß geworden", sagte Winninghoff. Nachts könne die Schneefallgrenze auf unter 600 Meter sinken, die Autofahrer vor allem im Voralpenland müssten deshalb mit glatten Straßen rechnen.

Auf dem Brocken im Harz und auf dem Feldberg im Schwarzwald schneite es zum ersten Mal in diesem Herbst: In der Nacht zum Dienstag fielen auf dem höchsten Berg Norddeutschlands vier Zentimeter Schnee, wie der DWD in Leipzig mitteilte. Dagegen war die Schneedecke auf dem Feldberg nur knapp einen halben Zentimeter stark.

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In Mecklenburg-Vorpommern führten Schneeschauer am Dienstagmorgen zu einer Unfallserie auf der Küstenautobahn A20. Etwa zwei Dutzend Fahrzeuge waren bei plötzlich einsetzendem Schnee- und Graupelfall an zwei Karambolagen bei Bobitz nahe der Hafenstadt Wismar in beiden Fahrtrichtungen beteiligt, wie die Polizei mitteilte.

In Fahrtrichtung Lübeck waren den Angaben zufolge 18 Autos in die Unfallserie verwickelt, in der Gegenrichtung nach Rostock waren fünf Fahrzeuge betroffen. Die Polizei sprach zunächst von lediglich zwei leicht verletzten Personen. Ansonsten sei es bei Blechschäden geblieben.

Die Autobahn 20 in Fahrtrichtung Lübeck blieb im Unfallbereich zunächst voll gesperrt, während in der Gegenrichtung nach Rostock der Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbei geleitet wurde. Die Polizei appellierte an die Autofahrer, umsichtig zu fahren, da auch in den nächsten Tagen Temperaturen um den Gefrierpunkt zu erwarten seien.

In Österreich, Italien und der Schweiz ist für Fahrten über höher gelegene Alpen- und Passstraßen Winterausrüstung erforderlich, wie der ADAC in München mitteilte. Nach dem Alpenstraßenbericht des Autoclubs ist in Österreich der Flexenpass schneebedeckt.

Kettenpflicht bestehe derzeit für das Lechtal, Hochtannberg und Arlberg, das Ötztal, Kühtai und Timmelsjoch, die Großglockner-Hochalpenstraße, den Katschberg sowie für das Hahntennjoch und den Gerlospass. Die Silvretta-Hochalpenstraße und der Sölkpass sind laut ADAC vorübergehend gesperrt.

In der Schweiz sind dem Straßenbericht zufolge die Pässe Julier, Ofen, Umbrail und Wolfgang derzeit schneebedeckt. Kettenpflicht bestehe für Albula, Bernina und Forcola di Livigno. Vorübergehend gesperrt seien Flüela, Furka, Grimsel, Klausen, Lukmanier, Nufenen, Oberalp, San Bernardino, St. Gotthard, Splügen und Susten.

In Italien ist der Brennerpass frei. Dort kamen nach schweren Herbststürmen vier Menschen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Windböen von bis zu 90 Stundenkilometern und heftige Regenfälle sorgten im ganzen Land für Verkehrsprobleme. Vor der Adriaküste wurde ein Fischer vermisst, nachdem ein Fischerboot bei der Einfahrt in den Hafen von Giulianova auf eine Klippe geworfen wurde.

© dpa/AP/AFP/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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