Süddeutsche Zeitung

Schneechaos:Krankes Kind mit Helikopter gerettet

Ein Dreijähriger hatte nahe des Großglockners einen Blinddarmdurchbruch.

Nach den Unwettern der vergangenen Tage entspannt sich die Lage in Österreich nur langsam. In Oberkärnten und Osttirol drohen weiterhin Lawinen in die Täler zu krachen, zahlreiche Hänge rutschten am Dienstag ab. Zu einem aufsehenerregenden Einsatz kam es in der Nacht auf Dienstag in Heiligenblut unweit des Großglockners. Der Ort ist seit Tagen eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten. Ein Dreijähriger musste wegen eines Blinddarmdurchbruchs ausgeflogen werden. Nach Medienberichten schaufelte die Feuerwehr dafür einen Landeplatz frei und fällte einige Bäume. Autofahrer wurden angehalten, die Lichter abzublenden, da die Hubschrauber-Crew mit Nachtsichtbrillen unterwegs war. Der Junge wurde gemeinsam mit seinem Vater ins Klinikum Klagenfurt gebracht. "Der Zustand des Burschen ist stabil", sagte eine Sprecherin des Klinikums. Im Salzburger Land nutzten die Einsatzkräfte das gute Wetter am Dienstagvormittag für Aufräumarbeiten. Alleine im Gasteinertal und im Raurisertal sind jeweils Hunderte abgerutschte Hänge gesichtet worden.

Dass die vergangenen Tage für die Einsatzkräfte in Österreich ein Kraftakt waren, zeigen Zahlen aus Kärnten. Bis Dienstag halfen hier 9500 freiwillige Helfer der Feuerwehren bei mehr als 1200 Einsätzen. Das Land Tirol geht nach ersten Schätzungen bereits jetzt von zehn Millionen Euro Schaden durch die Unwetter der vergangenen Tage aus. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) rechnet aber für die nächsten Tage mit einer weiteren Entspannung. "Die restliche Woche bringt nach aktuellem Stand der Prognosen dann keine größeren Regen- und Schneemengen", so die ZAMG.

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Quelle:
SZ vom 20.11.2019 / dpa
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