Wintereinbruch:Wenn Teile Deutschlands stillstehen

16 Stunden müssen Menschen auf der A 2 in ihren Autos und Lkw ausharren, der Stau löst sich nur langsam auf. Auch den Verkehr auf der Schiene hat der Winter weiter fest im Griff.

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16 Stunden Wartezeit im eiskalten Auto, weil der Winter ein Weiterkommen unmöglich macht: Das haben viele Menschen auf der A 2 bei Bielefeld in der Nacht auf Dienstag mitmachen müssen. Zwischenzeitlich bildete sich dort ein 37 Kilometer langer Rückstau, der sich bis nach Niedersachsen zog - auf beiden Fahrtrichtungen zusammen waren es sogar mehr als 70 Kilometer.

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"Die Gesamtlage ist schwierig, wir sind am Rotieren", sagte ein Sprecher der Bielefelder Polizei am frühen Dienstagmorgen. Die Autobahn wurde in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, nachdem Lastwagen schon am Montagmittag wegen des Schnees stecken geblieben waren. "Es wird aber noch sehr lange dauern, bis sich das Knäuel aufgelöst hat", sagte eine Sprecherin der Leitstelle NRW. Trotz einer Umleitung hatte sich der Stau in den frühen Morgenstunden kaum verkürzt.

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Auch auf der Schiene sieht es in Teilen des Landes nicht gut aus. Zwar arbeiteten Einsatzkräfte laut einer Mitteilung der Deutschen Bahn mit Hochdruck daran, insbesondere die Hauptstrecken von Schnee und Eis zu befreien. Vielerorts erschwerten starke Schneefälle, Schneeverwehungen und Frost aber die Arbeiten. Besonders betroffen seien im Fernverkehr die Verkehrsknoten Dortmund, Hannover, Kassel, Erfurt und Halle/Leipzig. Das Bild zeigt eingeschneite Züge in Dresden.

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Auch im Nahverkehr gibt es starke Einschränkungen. Dies betreffe vor allem den Norden des Landes, hieß es von der Deutschen Bahn. In Hannover fährt immerhin die Tram.

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Derweil hat der Winterdienst in Deutschland weiterhin viel zu tun, etwa hier in Malente, Schleswig-Holstein.

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Besonders schwer trifft der Wintereinbruch Obdachlose, die teilweise auch bei klirrender Kälte im Freien übernachten müssen, wie hier im Eingangsbereich einen Kaufhauses in Hamburg. Hilfsorganisationen verstärkten ihren Einsatz für Obdachlose. So war etwa in Hannover am Montagabend erneut der "Kältebus" der Johanniter unterwegs, um Bedürftige mit heißem Essen und Trinken zu versorgen. Die Stadt Frankfurt hatte nach Angaben einer Sprecherin bereits am Wochenende die Öffnungszeiten der Winterübernachtung in der B-Ebene der U-Bahn-Station Eschenheimer Tor verlängert. Dort gibt es 150 Schlafplätze, von denen zuletzt etwa 100 nachts belegt waren.

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Immerhin vom Rhein gibt es halbwegs gute Nachrichten: In den Hochwassergebieten im Westen und Süden Deutschlands entspannte sich die Lage von Montag auf Dienstag. Ab Dienstag könnte bei Köln wieder die Schifffahrt möglich sein.

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Im Vergleich zum Wochenende soll der Schneefall in den kommenden Tagen insgesamt zurückgehen. Das große Thema wird dann der strenge Frost sein - vor allem nachts. In der Mitte und im Osten Deutschlands dürfte Nachtfrost von minus 18 Grad keine Seltenheit sein, sagte Meteorologe Martin Jonas. Bei Wind und trockener Luft könne die gefühlte Temperatur nachts sogar auf bis zu minus 30 Grad sinken. "Man sollte sich wirklich warm einpacken", warnte eine Meteorologin des Wetterdienstes Essen angesichts der Kälte. Der Wind könne dafür sorgen, dass es sehr unangenehm werde.

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