Schlag gegen die 'Ndragheta:Mafia-Güter im Wert von 450 Millionen Euro beschlagnahmt

In Süditalien hat die Polizei 20 mutmaßliche Mafiosi festgenommen und dabei Immobilienfirmen und Ferienanlagen im Gegenwert von fast einer halben Milliarde Euro konfisziert. Die Verdächtigen sollen internationale Verbindungen haben - nach Spanien und zur IRA.

Ein "Joint Venture" soll die süditalienische 'Ndragheta mit Partnern in anderen Länder aufgebaut haben. Die italienische Polizei hat jetzt 20 mutmaßliche Mafiosi festgenommen und Güter beschlagnahmt - im Wert von 450 Millionen Euro.

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, konzentrierten sich die seit 2008 laufenden Ermittlungen auf Operationen der in Kalabrien ansässigen Mafia-Organisation im Tourismus- und Immobilienbereich. Die Polizei beschlagnahmte zwölf Firmen, die meisten davon Immobilienunternehmen, sowie 15 komplette Feriendörfer.

Bei den Festgenommenen handle es sich überwiegend um Mitglieder der örtlichen Familienclans Morabito und Aquino sowie um zwei Spanier und einen Briten, die in Zusammenarbeit mit Ermittlern aus den jeweiligen Ländern gefasst worden seien. Den Verdächtigen wird Geldwäsche und Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Die britische Polizei verdächtige den festgenommenen Landsmann, Verbindungen zur Irish Republican Army (IRA) zu unterhalten, die Jahrzehnte lang gewaltsam für den Anschluss Nordirlands an die Republik Irland kämpfte. Die Aktivitäten des Briten in Süditalien hätten es ihm erlaubt, "große Summen an Geld zu investieren", teilte die Polizei weiter mit, ohne Angaben dazu zu machen, welchen Zwecken das Geld konkret gedient haben könnte.

Die Italiener sollen außer mit dem Briten auch mit spanischen Unternehmern zusammengearbeitet haben. Durchsuchungen gab es in Italien, London und im spanischen Alicante.

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