Am Montag waren ein Öltanker und ein Frachtschiff auf der Nordsee vor der britischen Küste in East Yorkshire kollidiert, der Tanker geriet in Brand. Gestorben ist offiziellen Angaben zufolge niemand. Ein Mensch wurde Medienberichten zufolge ins Krankenhaus gebracht, 36 Seeleute von beiden Schiffen seien in Sicherheit. Ein Besatzungsmitglied gilt allerdings noch als vermisst. Die vermisste Person vom Containerschiff „Solong“ sei „nach einer umfangreichen Suche“ nicht gefunden worden, teilte die britische Küstenwache den Berichten zufolge mit. Die Suche wurde in der Nacht abgebrochen.
Die Küstenwache teilte weiter mit, derzeit würden notwendige Maßnahmen gegen Umweltverschmutzung geprüft. Laut Küstenwache standen beide Schiffe auch zwölf Stunden nach der Kollision weiter in Flammen.
Der Zusammenstoß ereignete sich einige Kilometer vor der Küste Ostenglands in der Nähe der Stadt Kingston upon Hull. Beteiligt waren der Tanker Stena Immaculate, der unter US-Flagge fährt und nach Medienberichten die US-Armee mit Treibstoff beliefert, und das Containerschiff Solong, das unter portugiesischer Flagge fährt. Die BBC meldete unter Berufung auf die Betreiber der Stena Immaculate, das US-Logistikunternehmen Crowley, dass die 20 Crew-Mitglieder des US-Schiffes in Sicherheit seien.

Das Schiff habe Kerosin an Bord gehabt, als die Solong es gerammt habe. Der Treibstoff für Flugzeuge sei ausgetreten, wie viel und mit welchen Folgen, war unklar. In einer Erklärung teilte das Unternehmen aus Florida mit: „Infolge der Kollision kam es zu einem Brand, und es wurde gemeldet, dass Treibstoff freigesetzt wurde. Die Besatzung der Stena Immaculate verließ das Schiff nach mehreren Explosionen an Bord.“
Die britische Küstenwache hatte am Montag mitgeteilt, „nach einer Meldung über einen Zusammenstoß zwischen einem Tanker und einem Frachtschiff“ einen Notfalleinsatz zu koordinieren. Der Alarm sei um kurz vor zehn Uhr (elf Uhr Mitteleuropäischer Zeit) ausgelöst worden. Der Geschäftsführer des Hafens von Grimsby East, Martyn Boyers, sprach von einem „massiven Feuerball“, der nach der Kollision zu sehen war. Auf der Webseite Vesselfinder, die Schiffsbewegungen weltweit zeigt, waren Rettungsboote sowie Rettungshubschrauber sowie mehrere umliegende Schiffe am Unglücksort zu sehen.
Auf einem Video, das der BBC geschickt wurde, war zu sehen, wie über einem oder zwei Schiffen dicke, schwarze Rauchwolken aufstiegen. Auch Flammen sind zu erkennen. Greenpeace erklärte, dass der Zusammenstoß Anlass zu großer Sorge vor Umweltschäden sei. Aber die genauen Folgen seien noch nicht abzuschätzen. Die britische Regierung sprach von einer „äußerst besorgniserregenden Situation“.