Schiffsunglück auf dem Rhein:Freie Fahrt vor der Loreley

Zwei Schiffsleute werden noch vermisst, aber ab Dienstag soll die Unglücksstelle bei St. Goarshausen wieder befahrbar sein. Dort war letzte Woche ein mit Schwefelsäure beladener Tanker gekentert.

Der Loreleyfelsen bei Sankt Goarshausen ist ein mit Legenden behafteter Ort. Der Sage nach thronte die Nixe Loreley einst hoch über dem Rhein und zog die Schiffer mit ihrem Gesang so sehr in ihren Bann, dass diese mit ihren Booten an den Felsen zerschellten.

Tankschiff gekentert

Bald soll wieder freie Fahrt sein, auf dem Rhein in St. Goarshausen nahe des Loreleyfelsens. Dort war am Donnerstag ein Tankschiff gekentert, das 2400 Tonnen Schwefelsäure geladen hatte. Zwei Besatzungsmitglieder werden noch vermisst, aber Schwefelsäure ist offenbar nicht ausgetreten.  

(Foto: dpa)

Die Fahrt durch die Loreley-Passage gilt tatsächlich als relativ risikoreich, vor allem bei Hoch- oder Niedrigwasser. Schon öfter gab es dort Schiffsunglücke. So auch am vergangenen Donnerstag. Ein Chemietanker war aus bislang noch ungeklärter Ursache gekentert.

Von den vier Besatzungsmitgliedern an Bord konnten nur zwei gerettet werden. Bei der Suche nach den beiden anderen vermissten Schiffsleuten geht die Polizei mehreren Hinweisen von Fußgängern nach, die angaben, einen leblos im Wasser treibenden Körper gesehen zu haben.

Fünf Tage nach dem Schiffsunglück soll der Abschnitt am Dienstag nun teilweise für die Schifffahrt wieder freigegeben werden. Einige der etwa 200 festliegenden Schiffe sollen dann weiterfahren können.

Sofern der Pegelstand des Hochwasser führenden Flusses es zulässt, werde ein Probebetrieb eingerichtet, sagte ein Sprecher der Einsatzleitung am Montag in St. Goarshausen auf Anfrage. Dabei sollen zunächst kleinere Schiffe stromaufwärts den gekenterten Chemietanker passieren dürfen.

Am Wochenende habe das Technische Hilfswerk dem Sprecher zufolge rund Tausend Liter Trinkwasser zu den festsitzenden Schiffen gebracht, die Versorgungslage sei bisher jedoch "nicht dramatisch".

2400 Tonnen Schwefelsäure hatte der Tanker an Bord. Es gibt den Angaben des Sprechers zufolge bislang keine Hinweise auf ein Austreten der Chemikalie, die Messwerte hätten keine Auffälligkeiten ergeben. Vier angeforderte Bergekräne sollten sich jetzt aus Duisburg und Rotterdam auf den Weg machen und am kommenden Wochenende an der Unglücksstelle eintreffen.

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