Suezkanal:Kanalbehörde gibt "Ever Given" frei

Der Streit um die Blockade des Suezkanals ist beigelegt. Am Mittwoch soll das Containerschiff, das sechs Tage die Wasserstraße blockierte und anschließend von der Kanalbehörde beschlagnahmt wurde, freikommen.

Im Streit um die tagelange Blockade des Suezkanals durch den Frachter Ever Given gibt es eine Einigung. Das Containerschiff solle an diesem Mittwoch freikommen, teilte ein Sprecher des japanischen Schiffseigners Shoei Kisen Kaisha mit. Details zur Vereinbarung mit der ägyptischen Kanalbehörde nannte er nicht.

Nach wochenlangen und umfangreichen Verhandlungen habe es eine "grundsätzliche Einigung" gegeben, hatte die britische Anwaltskanzlei Stann Marine kürzlich bekanntgegeben. Sie vertritt die Eigentümer sowie Versicherer der Ever Given.

Die Kanalbehörde hatte im Lauf der Auseinandersetzung ihre anfängliche Forderung von 916 Millionen Dollar auf 550 Millionen Dollar heruntergeschraubt. Zunächst sprach sie von Verlusten in Höhe von 14 bis 15 Millionen Dollar pro Tag, außerdem wollte sie die tagelangen Arbeiten mit Baggern und Schleppern zur Freilegung des 400 Meter langen Schiffs geltend machen. "Wir haben das Schiff und ihre Fracht gerettet", hieß es.

Die Ever Given ist eines der größten Containerschiffe der Welt und war im März im Suezkanal auf Grund gelaufen. Sechs Tage blockierte der 400 Meter lange Frachter die wichtige Wasserstraße zwischen Asien und Europa. Hunderte Schiffe konnten die Wasserstraße nicht passieren, was den weltweiten Handel erheblich störte. Die Kanalbehörde beschlagnahmte das Schiff, das am Großen Bittersee liegt, der den nördlichen vom südlichen Teil des Suezkanals trennt.

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