Süddeutsche Zeitung

Schießerei:Massenmord in der Kirche

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Ein Mann hat in den USA offenbar mehr als 20 Menschen erschossen. Medienberichten zufolge betrat er eine Baptistenkirche im kleinen Ort Sutherland Springs in Texas und eröffnete das Feuer auf die Gläubigen.

Ein bewaffneter Mann hat in einer Kirche im US-Bundesstaat Texas ein Blutbad angerichtet und mehr als 20 Gottesdienstbesucher getötet. Seinen Informationen nach gebe es 27 Tote und mehr als 20 Verletzte, sagte ein Sprecher der Bezirksbehörde am Sonntag der Agentur AFP. Eine offizielle Bestätigung dieser Zahl gebe es aber noch nicht. Auch der Schütze sei tot. Medienberichten zufolge betrat der Schütze gegen 11.30 Uhr Ortszeit die First Baptist Church in Sutherland Springs und eröffnete das Feuer auf die Gläubigen. Unter den Opfern sollen auch Kinder sein. Dem US-Sender CNN zufolge starb der Schütze nach einer kurzen Verfolgungsjagd. Es war zunächst unklar, ob er durch eine Polizeikugel starb oder selbst die Waffe gegen sich richtete.

Über den Täter und seine möglichen Motive war zunächst nichts bekannt. Rettungskräfte waren an der Baptistenkirche im Einsatz. Der Ort mit etwa 400 Einwohnern liegt knapp 50 Kilometer südöstlich von San Antonio. Rettungshubschrauber flogen Opfer in Krankenhäuser. Die Sprecherin eines etwa 15 Kilometer entfernt in Floresville gelegenen Krankenhauses sagte, es würden mehrere Menschen mit Schusswunden behandelt. Eine genaue Zahl wollte sie nicht nennen, sagte aber, es handele sich um weniger als ein Dutzend.

Die Dallas Morning News berichtete auf ihrer Website, ein zwei Jahre altes Kind sei unter den Verletzten. Eine Sprecherin des Bundesamts für Alkohol, Tabak, Schusswaffen und Sprengstoffe (ATF) sagte, Spezialermittler aus Houston und San Antonio würden an den Tatort entsandt.

Der Fall weckt Erinnerungen an Dylann Roof, einen bekennenden Anhänger des Ku Klux Klans, der sich im Juni 2015 in einer Kirche in Charleston unter die Teilnehmer einer Bibelstunde gemischt und den Pastor und acht Gemeindemitglieder getötet hatte. Das Attentat in der Emanuel African Methodist Episcopal Church, einer der ältesten Schwarzen-Kirchen des Landes, war der schlimmste rassistische Gewaltakt in der jüngeren Geschichte des Landes. In den USA kommt es immer wieder zu Schießereien. Am 1. Oktober hatte ein Heckenschütze vom 32. Stock eines Hotels in Las Vegas aus minutenlang Schüsse auf die Besucher eines Freiluft-Country-Festivals abgefeuert und dabei 58 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Anschließend erschoss sich der 64-Jährige selbst. Es war der blutigste Angriff mit Schusswaffen in der jüngeren US-Geschichte.

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Quelle:
SZ vom 06.11.2017 / AP, AFP
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