Prozess gegen Gérard Depardieu:Gérard Depardieu kommt vor Gericht – im wahren Leben

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Fast zwei Dutzend Frauen haben inzwischen von sexuellen Übergriffen Depardieus berichtet. Der 75-jährige Schauspieler streitet die Vorwürfe gegen ihn ab, es gilt die Unschuldsvermutung. (Foto: TIZIANA FABI/AFP)

Zwei Frauen werfen dem französischen Schauspieler sexualisierte Gewalt am Set eines Films vor. Depardieu drohen bis zu fünf Jahre Haft. Der Ruf ist schon ruiniert, jetzt wohl definitiv.

Von Oliver Meiler, Paris

Eine Premiere, und was für eine. Unvorstellbar noch vor ein paar Jahren. In Paris beginnt der Prozess wegen mutmaßlicher sexueller Belästigung gegen Gérard Depardieu, den bekanntesten und wohl begabtesten lebenden Schauspieler Frankreichs, Star vieler bleibender Filme, fast ein Entrückter. „Gégé“, wie er genannt wird, ist so groß, dass man lange dachte, er komme mit allem durch: mit seinen Ausfälligkeiten und Unflätigkeiten im realen Leben, mit seiner engen Freundschaft zu Wladimir Putin, der Steuerflucht, seiner groben, legendär anzüglichen Art. Solange es ging, verteidigten ihn seine Freunde aus dem Milieu des Kinos. „Gégé“, sagten sie, sei halt ein Mann aus einer anderen Zeit. Er ist jetzt 75 Jahre alt. Le Parisien schreibt nun, er sei zum „Paria“, zum „Ausgestoßenen“ geworden. Denn das Gesetz des Schweigens, die omertà, ist gebrochen.

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