Schamanismus in Südkorea:Das Geschäft mit der Welt der Geister

Lesezeit: 4 Min.

Als Schaminin gibt Jeong Seo-yun ihren Kunden Orientierung vor wichtigen Entscheidungen. (Foto: Thomas Hahn)

In Südkorea soll nicht nur Präsident Yoon Suk-yeol unter dem Einfluss eines Schamanen stehen. Warum ist die religiös-spirituelle Tradition ausgerechnet in diesem Hightech-Staat Südkorea so verbreitet? Eine Spurensuche.

Von Thomas Hahn, Ansan

Jeong Seo-yun liefert keine politischen Zukunftsvorhersagen. Nur wenn es um die südkoreanische Urangst geht, macht sie eine Ausnahme. „Kim Jong-un wird Südkorea nie angreifen“, ruft sie in ihrer kleinen Wohnung zur Beruhigung aller Landsleute, die befürchten, dass der Machthaber des sozialistischen Bruderstaates Nordkorea seine Atomwaffen gegen ihre kapitalistische Heimat richten könnte. Viele Nordkorea-Forscher glauben das auch, aber Jeong Seo-yun hat noch andere Quellen. Sie ist eine Schamanin. Sie kann Verbindung aufnehmen zur Welt der Geister, die im Glauben des Schamanismus neben der irdischen Welt existieren und das Schicksal beeinflussen. Die Kontakte bringen ihr seherische Fähigkeiten, deshalb hat ihr Urteil Kraft – zumindest für Leute, die nicht am Übersinnlichen zweifeln.

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