Ein Schwarzer wird Polizeiangaben zufolge dabei beobachtet, wie er mindestens drei Fahrzeuge aufbricht und danach in das Haus eines Nachbarn einbricht. Als die Polizei eintrifft, flüchtet der 22-Jährige in den Hinterhof seiner Großeltern in Sacramento, Kalifornien. Kurz danach ist er tot. 20 Mal schießen die Beamten auf ihn, nachdem ein Polizist "Waffe, Waffe, Waffe" gerufen hatte. Der getötete Stephon Clark hielt aber nur ein Handy in seiner Hand.
Die Großmutter des Getöteten erhebt nun, da drei Tage nach dem Vorfall die Aufzeichnungen der Bodycams der Polizisten veröffentlicht wurden, schwere Vorwürfe gegen die Ermittler. "Er soll in seinem eigenen Hof zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen sein? Komm schon, das hätten sie nicht tun müssen", sagte sie der Zeitung Sacramento Bee. Die Bewegung Black Lives Matter spricht von Mord und verlangt schnelle Antworten.
Polizeigewalt in den USA:Traurige Liste
Wieder sind zwei Afroamerikaner von US-Polizisten erschossen worden. Eine Chronologie der bisherigen Fälle zeigt: Schüsse auf Schwarze nehmen nicht ab.
Auf den Aufnahmen sind zwei Polizisten zu sehen, die den Verdächtigen lautstark aufrufen, seine Hände zu zeigen, ehe einer von ihnen den Waffen-Ruf von sich gibt. Ein Video aus einem herbei gerufenen Hubschrauber zeigt, wie einer der ersten Schüsse Clark trifft. Er kriecht auf Händen und Knien weg von den Polizisten, die weiter auf ihn feuern und ihn schließlich töten. Fünf Minuten später nähern sich die Beamten der Leiche und finden keine Waffe.
Ed Obayashi, ein Experte für Polizeiausbildung, sagte der Zeitung, das Verhalten der Einsatzkräfte sei "angemessen". So viele Schüsse abzufeuern sei in Situationen wie dieser im Hinterhof "Standardprozedur". Das sehe zwar schlimm aus, sagt Obayashi, "aber die Polizisten nehmen immer noch eine Bedrohung wahr". Der Verdächtige habe nicht ihre Befehle befolgt. "Er rennt weg. Dann dreht er sich um. Das Problem ist, dass er ein Objekt in seiner Hand hält, dass unglücklicherweise auch bei Tageslicht leicht als Pistole verkannt wird."
Die Familie von Stephon Clark hat eine GoFundMe-Seite zur Finanzierung seiner Bestattungskosten eingerichtet.