Weihnachtskunst:Sachsens Herz aus Holz

Weihnachtskunst: Schwibbögen stehen im Erzgebirge nicht nur in Wohnungen, sondern auch in der Landschaft, wie hier in Scheibenberg.

Schwibbögen stehen im Erzgebirge nicht nur in Wohnungen, sondern auch in der Landschaft, wie hier in Scheibenberg.

(Foto: Uwe Meinhold/Imago)

Schwibbögen und Holzpyramiden sind in Sachsen nicht nur Exportschlager, sondern auch Botschafter einer Region, die derzeit nicht immer gut wegkommt. Zu Besuch bei Holzarbeitern, die Identität stiften - nur was für eine eigentlich?

Von Marcel Laskus, Seiffen

Blickt man durchs Dachfenster der Werkstatt von Ringo Müller nach draußen, ist ein bisschen Schnee zu sehen. Der Schnee mag tauen, aber solange er da liegt, ist er wichtig, denn erst im Schein des Schnees sieht sein Handwerk vollkommen aus. Zum Beispiel das zerbrechlich wirkende Tannenbäumchen aus Holz, das Müller mit großer Vorsicht in seinen Händen wiegt. "Ein Markenzeichen unserer Manufaktur", sagt er. Bis dieses Stück Holz so aussieht, wie es aussehen soll, muss es gesägt, gedrechselt und geklebt werden. In Handarbeit. So wird es seit 1950 angefertigt, als Müllers Vater diese Art von Baum zum ersten Mal erschaffen hat. Sind alle Einzelteile produziert, werden sie auf einer Pyramide oder einem Schwibbogen platziert, dann in Pappkartons verpackt und schließlich zu Weihnachten unter Geschenkpapier hundertfach wieder zurück ans Tageslicht befördert.

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