S-Bahn Berlin:Neues Chaos

Stress für Pendler: Die Berliner S-Bahnen sind heute kaum im Einsatz, nur jeder vierte Zug fährt.

Im Berliner S-Bahn-Verkehr müssen sich die Fahrgäste ab dem heutigen Dienstag wieder auf verstärkte Einschränkungen einstellen. Grund dafür sind Sicherheitsprobleme mit Zugbremsen. Deshalb ist nach Angaben der S- Bahn nur jeder vierte Zug im Einsatz. Befürchtet wird ein Verkehrschaos, auf jeden Fall müssen die Fahrgäste längere Fahrzeiten einplanen.

Bereits seit dem 30. Juni, also seit mehr als zwei Monaten, fährt die S-Bahn in der Hauptstadt nach diversen Notfallplänen, nachdem es Sicherheitsüberprüfungen bei den Rädern gegeben hat. Die Fahrgäste sollen vor allem in der Innenstadt auf den Regionalbahnverkehr, U- Bahnen, Busse und Straßenbahnen der BVG umsteigen.

Zwischen Westkreuz und Alexanderplatz, der wichtigsten Ost-West-Verbindung, fahren keine Züge. Auch auf allen anderen Strecken gibt es nur ein verringertes oder gar kein Angebot. Die S 45, S 47, S 75 und S 85 fahren überhaupt nicht. Selbst für die Ringbahn, die in den vergangenen Wochen weitgehend planmäßig gefahren war, gibt es Einschränkungen. Im Grundsatz gibt es überall nur einen Zwanzig-Minuten-Takt. Geschlossen sind 24 Bahnhöfe.

Die S-Bahn hatte am Montagabend angekündigt, teilweise einen Schienenersatzverkehr anzubieten. So stehen auf der Strecke nach Potsdam vier Regionalzüge pro Stunde und Richtung als Ersatzfahrmöglichkeit zur Verfügung. In Richtung Spandau verkehren ebenfalls Regionalbahnen. Die BVG will unter anderem die U-Bahn-Linie U 2 mit sechs Zusatzzügen verstärken.

In einem turnusgemäßen Gespräch zwischen Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) und dem Mutterkonzern Deutsche Bahn hatte es am Montagmittag keine Hinweise auf neue Schwierigkeiten gegeben. Nun gibt es noch heute ein Krisengespräch.

Grund der neuen Schwierigkeiten ist, dass bei Bremsversuchen vier kaputte Bremszylinder entdeckt wurden. Zur Sicherheit sollen nun alle Zylinder mit einer bestimmten Laufleistung ausgetauscht werden.

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