Nach Todesschuss bei Western-Dreh:Skript-Aufseherin reicht Klage gegen Baldwin ein

Nach Todesschuss bei Western-Dreh: Mamie Mitchell während einer Pressekonferenz mit ihrer Anwältin Gloria Allred.

Mamie Mitchell während einer Pressekonferenz mit ihrer Anwältin Gloria Allred.

(Foto: DAVID MCNEW/AFP)

Der Vorfall habe bei ihr "körperlichen und emotionalen Schaden" ausgelöst, nun verlangt sie Schadenersatz. Es ist nicht die erste Klage gegen den Hollywood-Schauspieler.

Nach dem tödlichen Schuss bei einem Western-Dreh kommt auf Hollywood-Schauspieler Alec Baldwin und andere Beteiligte eine weitere Klage zu. Die Skript-Aufseherin Mamie Mitchell, die bei dem Western "Rust" mitarbeitete, hat in Los Angeles eine Klage eingereicht. Bei einer Pressekonferenz mit ihrer Anwältin Gloria Allred beschrieb Mitchell unter Tränen den Schock am Set nach dem Revolverschuss, der von Schauspieler Baldwin abgegeben wurde und eine Kamerafrau tödlich verletzte. Mitchell hatte kurz danach per Notruf den Rettungsdienst alarmiert.

Laut der Klage seien am Set viele Sicherheitsvorkehrungen missachtet worden. Unter keinen Umständen hätte scharfe Munition am Drehort sein dürfen. Baldwin habe es unterlassen, selbst zu prüfen, ob die angereichte Waffe ungefährlich war. Allred warf dem Schauspieler fahrlässiges Verhalten vor.

Baldwin habe "Russisches Roulette" gespielt, als er die Waffe bediente, ohne sie zuvor zu prüfen. Zudem habe die Szene, als der Schuss fiel, gar nicht von ihm verlangt, den Abzug zu bedienen, sagte die Anwältin. Ihre Mandantin habe sich in der Schusslinie befunden. Der traumatische Vorfall habe bei ihr "körperlichen und emotionalen Schaden" ausgelöst. Mitchell sei nun nicht mehr in der Lage ihren Beruf auszuüben. Die Klägerin verlangt Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Vorige Woche hatte der Beleuchter Serge Svetnoy gegen Hauptdarsteller und Produzent Baldwin und andere Mitarbeiter Klage mit dem Vorwurf von fahrlässigem Verhalten eingereicht. Bei dem Dreh auf einer Filmranch bei Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico wurde am 21. Oktober Chef-Kamerafrau Halyna Hutchins, 42, tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza, 48, an der Schulter getroffen. Baldwin, 63, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert. Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Patrone steckte. Die Polizei prüft derzeit, wie es dazu kommen konnte.

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