Süddeutsche Zeitung

Militärflugzeug stürzt ab:Zwölf Tote in Russland

Die Maschine verschwand plötzlich vom Radar: Ein Militärflugzeug ist rund 250 Kilometer südlich von Moskau abgestürzt und am Boden zerschellt. Alle Insassen sind offenbar tot.

Beim Absturz eines Militärflugzeugs in Russland sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Die riesige Transportmaschine vom Typ Antonow An-22 ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Region Tula rund 250 Kilometer südlich von Moskau am Boden zerschellt.

Das russische Verteidigungsministerium ging am Mittwoch von einem technischen Versagen aus. Ein 20 Meter breiter und 4 Meter tiefer Krater an der Unfallstelle schüre Spekulationen, das Flugzeug könne einen Kampfjet vom Typ Suchoi Su-24 transportiert haben, berichtete das Staatsfernsehen. Die Armee bestätigte dies aber zunächst nicht.

An Bord der 1974 in Dienst gestellten Maschine seien eine Crew und eine Ersatzcrew mit je sechs Piloten gewesen, meldete die Agentur Itar-Tass am Mittwochmorgen unter Berufung auf Behördenangaben.

Die Transportmaschine sei am Dienstagabend gegen 21.30 Uhr Moskauer Zeit (19.30 Uhr MEZ) von den Radarschirmen verschwunden, hieß es im russischen Verteidigungsministerium. Zunächst war von elf Toten die Rede gewesen.

Nach Angaben einer Sprecherin war die Antonow auf dem Weg von Woronedsch nach Migalowo im Gebiet Twer (Nordwestrussland), als sie von den Radarschirmen verschwand und der Funkkontakt abbrach. Am frühen Morgen wurden ihre Trümmer in einem Feld in vier Kilometern Entfernung des Dorfs Trozkoje gefunden.

Schneestürme behinderten die Arbeit der Ermittler, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums im Fernsehen. Jedoch wurden inzwischen die Flugschreiber gefunden. Die Staatsanwaltschaft eröffnete vorsorglich ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen die Flugvorschriften.

Dorfbewohner berichteten, sie hätten eine Explosion gehört. In Russland verunglücken relativ oft Militärflugzeuge. Im September war ein Jagdflieger vom Typ Su-27 bei einem Übungsflug abgestürzt. Die beiden Piloten konnten sich aber rechtzeitig mit ihren Schleudersitzen retten.

Die Antonow An-22 kann bis zu 290 Soldaten transportieren. Das Flugzeug ist mit vier Turboprop-Triebwerken ausgestattet.

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sueddeutsche.de/dpa/AFP/dmo
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