Er war mit einer Spielzeugpistole bewaffnet und forderte Pizza und Limonade: Ein 25-Jähriger hat an einer Schule im Süden Russlands stundenlang vier Menschen festgehalten. Der Geiselnehmer drang nach Angaben der Polizei in die Oberschule in Astrachan, 1500 Kilometer südöstlich von Moskau, ein und nahm zwei Schülerinnen, einen Lehrer und einen Sicherheitsmann als Geiseln. Anschließend verbarrikadierte er sich mit seinen Opfern in einem Klassenzimmer.
Als die Polizei dem vorbestraften Dieb die Pizza lieferte, ließ er zunächst eine Geisel frei. Dann forderte der Mann laut Polizei noch einen Sport-Geländewagen und 50.000 Rubel (1250 Euro). Auch kündigte er weitere Forderungen für später an. Der Geiselnehmer sagte den Polizisten, er wolle Astrachan verlassen und habe dazu keine andere Möglichkeit, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete.
Der Mann hatte nach Angaben des Innenministeriums auch eine Sprengstoffattrappe bei sich. Er sei letztlich von einer Anti-Terror-Einheit des Inlandsgeheimdienstes FSB festgenommen worden, teilte Gebietsgouverneur Alexander Schilkin mit. "Niemand konnte wissen, dass Pistole und Sprengsatz nur Attrappen waren", sagte Schilkin der Agentur Interfax zufolge.
Die vier Geiseln kamen alle unverletzt frei. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Mann eine Komplizin, die an der Berufsschule lernen soll. Sie sei auch in Polizeigewahrsam, hieß es.