Süddeutsche Zeitung

Munitionsfabrik in Russland:Viele Verletzte durch Sprengstoff-Explosionen

Bei mehreren Sprengstoff-Explosionen in einem Munitionsbetrieb in der russischen Stadt Dserschinsk sind Dutzende Menschen verletzt worden. 85 Werksmitarbeiter und Bewohner benachbarter Häuser hätten medizinische Hilfe gebraucht, teilte das Gesundheitsministerium der Agentur Interfax zufolge mit. Darunter seien vier Schwerverletzte. Zuvor war noch von 43 Verletzten die Rede gewesen, die Zahlen wurden jedoch mehrfach nach oben korrigiert. Die Behörden riefen den Notstand aus, ein Sonderstab wurde eingerichtet.

In russischen Medien waren eine riesige Rauchwolke sowie Feuer zu sehen. Die Explosionen geschahen demnach am Samstag bei der Firma Kristall, die für das Militär unter anderem Bomben herstellt sowie auch Sprengsätze für zivile Zwecke. Dserschinsk hat mehr als 200 000 Einwohner und liegt rund 400 Kilometer östlich von Moskau.

Große Teile des Werks seien komplett zerstört worden, hieß es. Auf Videos mit Tonspur war die schwere Erschütterung zu hören. Anwohner der Stadt wurden aufgerufen, die Fenster geschlossen zu halten. Teils seien auch Fenster benachbarter Häuser infolge der Druckwelle geborsten, hieß es. Am Nachmittag teilten die Einsatzkräfte mit, dass die Gefahr von Nachexplosionen gebannt und das Feuer gelöscht sei.

Gebietsgouverneur Gleb Nikitin sei auf dem Weg an die Unglücksstelle, meldete Interfax. Die Hintergründe der Explosionen waren noch unklar. Offenbar war zuvor ein Feuer ausgebrochen. Das nationale Ermittlungskomitee ermittelt wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4470704
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/mpu
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.