Der Worldwide Fund for Nature (WWF) steht nicht gerade im Verdacht, Anti-Eisbären-Propaganda zu betreiben. Für umso mehr Aufsehen sorgt eine Meldung, die der russische Ableger der Organisation verbreitet: Ein Team russischer Meteorologen wird an seinem Stützpunkt in der Arktis regelrecht von den Tieren belagert. Auf Bildern ist zu sehen, wie die Raubtiere der Station - einem einfachen Holzhaus - gefährlich nahe kommen.

Die Fjodorow-Wetterstation liegt auf der Insel Waigatsch im russischen Nordpolarmeer. Seit unter den fünf Bären, die sich nahe der Station niedergelassen haben, Kämpfe um Nahrung ausgebrochen sind, sitzen die Wissenschaftler in ihrer Unterkunft fest. So berichtet es der WWF. Die Forscher können ihre täglichen Meeresanalysen nicht mehr durchführen, sie sind umzingelt.

Versuche, die Tiere mit Signalfackeln zu vertreiben, scheiterten - und über andere Waffen verfügen die Forscher nicht. Die russischen Behörden versprachen, Hilfe zu schicken.

Wissenschaftler haben über die vergangenen Jahre eine Zunahme von Eisbären-Angriffen auf Menschen festgestellt. Eisbären leben an der Nordküste Russlands von Murmansk im Westen bis Tschukotka im Osten.