Süddeutsche Zeitung

Rufschädigung:Don Johnson will Geld von Hans Eichel

Der US-Schauspieler will das Finanzministerium verklagen, weil die Beamten offenbar seinen Name verraten haben. Im November hatten deutsche Zöllner in seinem Auto Bankbelege in Höhe von 8 Milliarden Dollar gefunden.

Der US-Schauspieler Don Johnson (53, "Miami Vice") will nach Presseberichten Schadenersatz vom Bundesfinanzministerium fordern. Die Kanzlei des Hamburger Anwalts Matthias Prinz bereite eine entsprechende Klage vor, berichteten das Hamburger Magazin "Stern" und die "Stuttgarter Zeitung". Es gehe um Rufschädigung.

Deutsche Zöllner waren im November 2002 bei einer Kontrolle in Bietingen (Baden-Württemberg) an der deutsch-schweizerischen Grenze auf Johnson und zwei Begleiter aufmerksam geworden. Im Wagen von Don Johnson fanden sie Bankbelege in Höhe von 8 Milliarden Dollar (7,24 Milliarden Euro). "Ausgestellt waren sie nicht auf ihn, sondern auf einen anderen Amerikaner", hieß es. Doch der Vorgang kam an die Öffentlichkeit - und Johnson erklärte, die Unterlagen hätten für Verhandlungen über die Finanzierung von Filmprojekten gedient.

Nachdem über den Vorfall im Fernsehen berichtet worden war, hatte Johnson erklärt, er sei in der Schweiz gewesen, um über die Finanzierung von Filmprojekten zu verhandeln. Johnson werfe der Behörde von Finanzminister Hans Eichel (SPD) Rufschädigung vor, da sein Name offenbar von Beamten seines Hauses weitergegeben worden sei. Die Hamburger Kanzlei erwäge, auch in den USA gegen das Ministerium zu klagen. In Deutschland werde nicht gegen Johnson ermittelt.

(sueddeutsche.de/ dpa)

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