Süddeutsche Zeitung

Rücktritte:Da ist der Ausgang!

Klinsmann, Mohring, Marx, Kramp-Karrenbauer - so viel Amtsverzicht war selten. Über die Kunst des stilvollen Abgangs.

Von Moritz Geier, Mareen Linnartz, Oliver Klasen und Martin Zips

Es war die Woche der Rücktritte: Reinhard Marx, Jürgen Klinsmann, Annegret Kramp-Karrenbauer, Mike Mohring sowie der Vorstand des französischen Filmpreises César - alle gehen. Doch auch, wenn das Wort keinen besonders guten Klang hat, so ein Rücktritt (von althochdeutsch "rucki") kann ja auch ein Fortschritt sein. Wie damals, nach dem Abflug Erich Honeckers aus Ostberlin. Oder bei Robbie Williams - nach dem Ende von Take That.

Sicher, manchmal gehen Rücktritte auch nach hinten los. Von Art Garfunkel etwa hat man seit seiner Trennung von Paul Simon nur noch wenig Beeindruckendes gehört (Garfunkel singt bald in Erfurt!). Und was wäre aus James Bond geworden, hätte man die Rolle dem Zottelkopf George Lazenby für mehr als einen Film überlassen? Man wird also sehen, wie es bei der CDU ohne AKK weitergeht, und ohne MM. Und ob auf Bischof Marx wirklich etwas junges Kluges folgt und wer jetzt Hertha BSC rettet, nachdem Klinsmann dort nicht mal mehr im Aufsichtsrat sitzen darf. Doch am Anfang steht immer: der Rücktritt. Und der ist vor allem eine Stilfrage.

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