Ein Diamant an sich ist ja schon eine Besonderheit - und ein teures Vergnügen. Für den rosafarbenen Diamanten "Pink Legacy" musste der neuer Besitzer des umgerechnet 3,8 Gramm schweren Edelsteins ziemlich viel Geld hinblättern.
Bei der Christie's Auktion in Genf zahlte der US-Luxusjuwelier Harry Winston 39,1 Millionen Euro für den knapp 19 Karat schweren Stein, dessen gleichmäßige Farbe unter Experten als außergewöhnlich gilt. Nur einer unter 100 000 Diamanten habe eine solche Qualität, hieß es. Deswegen lag auch schon der Rufpreis bei schlappen 21 Millionen Euro. Dies sei der "Leonardo da Vinci der Diamanten", verkündete der Chef von Christie's in Europa, François Curiel, vollmundig.
Der "Pink Legacy" gehörte lange Zeit der Familie Oppenheimer, die am Minen-Konzern De Beers beteiligt war - die Beteiligungen aber 2011 verkaufte. Bis in die neunziger Jahre hatte De Beers fast 90 Prozent des Rohdiamantenhandels der Welt beherrscht.
Der Stein wurde vor mehr als hundert Jahren in Südafrika entdeckt und in den 1920er Jahren verarbeitet. Der neue Besitzer taufte ihn nach der Auktion umgehend in "Winston Pink Legacy" um. Die Gesamtsumme selbst ist zwar noch nicht rekordverdächtig - allerdings wurden noch nie 2,6 Millionen Euro pro Karat gezahlt. Also doch ein Rekord, wenngleich ein relativer. Die international gültige Maßeinheit Karat gibt die Masse von Edelsteinen an. Ein Karat entspricht genau 0,2 Gramm. Viel Geld für das Gewicht von drei Gerstenkörnern.
Die hohe Nachfrage nach äußerst seltenen Stücken wie dem jetzt versteigerten hat die Preise in den vergangenen Jahren stark ansteigen lassen. 2016 wechselte der Tennisball große und 813 Karat schwere Rohdiamant "The Constellation" für 55,2 Millionen Euro den Besitzer. Schlagzeilen machte auch der Verkauf des blauen Diamanten "Oppenheimer Blue" vor zwei Jahren für umgerechnet etwa 51 Millionen Euro.