Roman Polanski:"Gefahr durch einen 76-Jährigen?"

Roman Polanski bekommt nach seiner Entlassung aus dem Schweizer Hausarrest Unterstützung von seinem Opfer - Samantha Geimer fordert erneut ein Ende des Verfahrens.

Der von den USA wegen eines Sexualdelikts zur Fahndung ausgeschriebene Regisseur Roman Polanski hat einen Tag nach der Aufhebung seines Hausarrets in der Schweiz Unterstützung von seinem Opfer bekommen. Samantha Geimer forderte die US-Justiz zum wiederholten Male auf, die Strafverfolgung Polanskis aufzugeben.

Samantha Geimer - hier auf einem Archivbild - lebt inzwischen mit Mann und Kindern in Los Angeles und setzt sich seit langem dafür ein, dass der Fall Polanski abgeschlossen wird. Sie wurde 1977 als 13-Jährige von dem Starregisseur missbraucht. (Foto: AP)

Die Frau, die mittlerweile verheiratet ist und Kinder hat, war 1977 als 13-Jährige von Polanski in Los Angeles missbraucht worden. "Genug ist genug, die Sache hätte schon vor 33 Jahren geklärt werden müssen", sagte Geimer der Los Angeles Times. Auf die Frage, ob von Polanski eine Gefahr ausgehe, sagte sie: "Mit 76 Jahren? Ich glaube eher nicht."

Geimer tritt seit Jahren dafür ein, dass das US-Verfahren gegen Polanski beendet wird. Mehrfach hatte sie erklärt, dass sie unter dem großen öffentlichen Interesse leide und am liebsten in Ruhe gelassen werden wolle.

Am Vortag hatten die Schweizer Behörden entschieden, dass der Regisseur nicht an die USA ausgeliefert wird. Polanski war Ende September 2009 aufgrund eines US-Haftbefehls in Zürich festgenommen worden und stand seit Dezember unter Hausarrest. Seine Freilassung löste in den USA Empörung aus. Die kalifornische Staatsanwaltschaft kündigte weitere Schritte an, um Polanski zur Rechenschaft zu ziehen.

© dpa/AFP/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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