Niemand, der den Sycamore Gap Tree in der englischen Grafschaft Northumberland selbst gesehen hat, wird wohl je das Erlebnis vergessen, weil er eine so perfekte Mischung aus wilder Natur und subtilem menschlichem Gestaltungswillen repräsentierte: Den römischen Hadrianswall entlang von Südwesten her wandernd, erblickte man von einer Hügelkuppe aus, eingebettet in die nächste Senke, den majestätischen Bergahorn. Niemand weiß genau, wie alt er war, die Vermutungen schwankten zwischen 200 und 300 Jahren. Doch offensichtlich hatte ihn ein Mensch mit epochalem Weitblick und ästhetischer Ader bewusst in die eiszeitliche Schneise hineingepflanzt und so ein wunderbares Ensemble geschaffen, mit einer Blickachse nach Nordosten, in Richtung des Sees Crag Lough.
GerichtsprozessVergeltung für den ermordeten Baum
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Vor einem Jahr ist in England mit der illegalen Fällung des „Robin-Hood-Baums“ eine Art Nationalheiligtum zerstört worden: Zwei Männer stehen deshalb jetzt vor Gericht. Der Baum schafft dennoch Ungewöhnliches: Er lebt weiter.
Von Alexander Menden

Nordengland:Berühmter Robin-Hood-Baum illegal gefällt, Verdächtige gefasst
Im Hollywood-Film rettet Kevin Costner den Baum und einen Jungen, der nach oben ins Geäst geflüchtet ist. Nun ist das beliebte Fotomotiv zerstört. Zuerst wurde ein Jugendlicher festgenommen, nun ein älterer Mann.
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