Es war dunkel und kalt draußen auf dem Mittelmeer zwischen Europa und Afrika, ein tagelanger Sturm mit meterhohen Wellen war abgeflaut. Im nächtlichen Wasser trieb das kleine Mädchen, offenbar schon seit vielen Stunden, über Wasser gehalten von zwei improvisierten Rettungsringen aus luftgefüllten Reifenschläuchen und einer einfachen Rettungsweste. Plötzlich tauchte der Rumpf eines Segelbootes auf. Zwei Masten hat die Trotamar III, 13 Meter ist sie lang, kein großes Schiff. Dass sich die Routen des Mädchens und des deutschen Seenotrettungsschiffes kreuzten in dieser endlosen Weite, kann man einen „unglaublichen Zufall“ nennen, wie es Skipper Matthias Wiedenlübbert, 57, tut – oder ein Wunder.
Seenotrettung im Mittelmeer:Plötzlich eine Stimme aus dem Wasser
Lesezeit: 4 Min.
Ein elfjähriges Mädchen kämpft ums Überleben, allein im Mittelmeer, irgendwo zwischen Afrika und Europa. Und dann kreuzt genau dort ein deutsches Segelschiff auf. Wie der Skipper des Bootes die märchenhaft erscheinende Rettung erlebt hat.
Von Marc Beise, Rom
Migration:Die Retter im Mittelmeer
Roman Rösener und sein Team bergen Geflüchtete, die häufig entkräftet sind, sonnenverbrannt und fast verdurstet. Viele berichten Schreckliches. Ein Besuch bei Helfern, die oft zu spät kommen, von Küstenwachen bekämpft werden – und dennoch weitermachen.
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