Religion - Frankfurt am Main:Frankfurter Rabbiner: "Jüdisches Leben besser schützen"

Deutschland
Ein Mann trägt in einer Synagoge eine Kippa. Foto: Fredrik Von Erichsen/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Knapp ein Jahr nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle fordert die Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland weitere Schritte gegen Antisemitismus und Hass gegen Juden. "Jüdisches Leben insgesamt muss hierzulande besser geschützt werden, sowohl auf der Straße als auch im Internet", teilte das Vorstandsmitglied und Frankfurter Rabbiner Avichai Apel der Deutschen Presse-Agentur mit. "Die traurige Erkenntnis ist: Auch nach Halle konnte dem Hass auf Juden bislang nicht Einhalt geboten werden."

Ein Attentäter hatte am 9. Oktober 2019 versucht, mit Schusswaffen in die Synagoge in Halle zu gelangen, um die dort wegen des Versöhnungsfestes Jom Kippur versammelten Menschen zu töten. In der Nähe des Gotteshauses erschoss der Mann eine 40 Jahre alte Frau und einen 20 Jahre alten Mann. Auf seiner Flucht verletzte er mindestens zwei weitere Menschen schwer. Derzeit läuft der Prozess gegen den Attentäter.

"Eigentlich jeden Tag werden Anschläge auf jüdisches Leben verübt, nicht tätlich oder mit der Waffe, sondern im Netz, in den sozialen Medien, verbal auf der Straße oder auf Pausenhöfen", sagte Rabbiner Apel von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. "Wann gelingt es, diesen traurigen Trend des wachsenden Hasses auf Juden umzukehren und zu beenden?" Nötig seien ein härteres Vorgehen gegen Hass und Hetze im Internet sowie mehr Bildungs- und Präventionsarbeit.

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