Religion - Erfurt:Mit Tinte und Feder: Neue Tora-Rolle für jüdische Gemeinde

Deutschland
Rabbiner Reuven Yaacobov schreibt mit einem Federkiel. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Erfurt (dpa/th) - Ein besonderes Projekt als Zeichen der Verbundenheit zwischen Religionen in Thüringen schreitet voran. Der Rabbiner Reuven Yaacobov ist beim Schreiben der neuen Tora-Rolle für die Jüdische Landesgemeinde inzwischen bei Texten des vierten Buch Mose angelangt. "Er kommt gut voran, obwohl die Lieferung der Materialien derzeit durch die Pandemie länger dauert", sagte Alexandra Husemeyer, die das dazugehörige Projekt "Tora ist Leben" begleitet. Um die Tora-Rolle zu schreiben, ordert Yaacobov koscheres - also nach jüdischen Geboten reines - Pergament und besondere Tinte aus Israel. Zu Papier gebracht wird der Text auf Hebräisch.

Die Tora ist die Heilige Schrift der Juden und umfasst die ersten fünf Bücher Mose. Sie beinhaltet mehrere Hundert Ge- und Verbote. Aus ihr wird etwa bei jüdischen Gottesdiensten vorgelesen. Die neue Tora-Rolle für die Jüdische Landesgemeinde Thüringen ist ein Geschenk der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und des katholischen Bistums Erfurt und soll gerade im Themenjahr "900 Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen" die Verbundenheit der Religionen betonen.

Am Ende stehen in der Tora 304 805 Buchstaben. Dass Yaacobov, der speziell als Tora-Schreiber ausgebildet ist, damit pünktlich zum 30. September fertig wird, daran hat Husemeyer keine Zweifel. Denn dann soll die neue Tora-Rolle möglichst mit einem Festakt in die Synagoge in Erfurt eingebracht werden.

Husemeyer hofft, dass der Verlauf der Pandemie das zulässt. Bislang mussten deswegen einige Veranstaltungen abgesagt oder sehr eingeschränkt werden. Dabei hätte Yaacobov etwa in der Öffentlichkeit an der Tora-Rolle schreiben und über die Tora hätte informieren sollen.

© dpa-infocom, dpa:210402-99-63500/3

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