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Religion - Berlin:"Liebe ist halal": Gegen Verfolgung von Homosexuellen

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Berlin (dpa/bb) - Diskriminiert, ausgeschlossen, verfolgt: Muslimische Homosexuelle und Transsexuelle werden immer wieder in der islamischen Welt angefeindet. "Liebe ist halal - Liebe ist erlaubt" - unter diesem Motto startet die Berliner Menschenrechtsanwältin Seyran Ateş jetzt eine Kampagne gegen die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Transsexuellen in den muslimischen Gemeinschaften.

"Der Islam braucht eine sexuelle Revolution - und er wird sie bekommen", sagte Ateş, die auch geschäftsführende Gesellschafterin der liberalen Berliner Ibn Rushd-Goethe Moschee ist, am Dienstag bei der Vorstellung der Kampagne. Es gebe keinen Widerspruch zwischen dem Bekenntnis zur eigenen Sexualität und dem Islam, sagte Ateş.

Für die Kampagne stellt der Außenwerber Wall in Berlin Flächen für 750 Plakate mit insgesamt fünf Motiven sowie 500 digitale Wände bis Jahresende zur Verfügung. Gleichzeitig startet die Ibn Rushd-Goethe Moschee zusammen mit dem Bundesfamilienministerium die Anlaufstelle "Islam & Diversity", an die sich queere Muslime mit Bitte um Hilfe und Unterstützung wenden können.

"Als schwuler Muslim erlebt man viel Gegenwind. Nach meinem Outing wollten viele meiner muslimischen Freunde mit mir nichts mehr zu tun haben", berichtete etwa Tugay Saraç, der auf einem der Plakate präsentiert wird. Auch die in den sozialen Medien bekannte Dragqueen Kweengypsy tritt als eines der Plakatmotive auf. Als Unterstützer warben auch der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner und der Bürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel, für die Initiative.

© dpa-infocom, dpa:210511-99-557235/3

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