Süddeutsche Zeitung

Mount Everest:Rekord-Sherpa stellt zwei neue Bestmarken auf

  • Der 49-jährige Sherpa Kami Rita hat mit seiner 24. Gipfelbesteigung des Mount Everest gleich zwei Rekorde aufgestellt.
  • Es war seine zweite Gipfeltour auf den höchsten Berg der Welt innerhalb einer Woche.
  • Kein anderer Alpinist hat dies bislang in so kurzem Intervall geschafft und keiner stand so häufig auf dem Gipfel wie er.

Während so manch einer Mühen hat, sich selbst, Einkäufe und vielleicht noch ein Kind in den vierten Stock zur eigenen Wohnung zu schleppen, besteigt ein anderer den höchsten Berg der Welt, als wäre es eine Alltäglichkeit: Kami Rita.

Der 49-jährige Sherpa und Rekord-Bergsteiger erreichte am Dienstag als Führer einer Gruppe indischer Alpinisten zum insgesamt 24. Mal den Gipfel des Mount Everest. Das alleine wäre schon eindrucksvoll genug, aber nebenbei stellte er noch einen zweiten Rekord auf, indem er den 8848 Meter hohen Gipfel (laut einer Messung chinesischer Forscher sollen es eigentlich bloß 8844,43 Meter sein, ohne Schneekappe) zum zweiten Mal innerhalb einer Woche bestieg.

Erst am vergangenen Mittwoch hatte Kami Rita zum 23. Mal die Everest-Spitze erklommen. Fast genau ein Jahr zuvor war er der alleinige Rekordhalter geworden. Zwei andere Sherpas kommen auf 21 Besteigungen. Anlässlich des ersten Wochen-Rekordes postete der Bergsteiger ein Bild mit seinem Bruder auf Facebook - der den Mount Everest offenbar ebenfalls 17 mal bestiegen hatte.

Sherpas sind eine ethnische Gruppe aus dem Himalaya, deren Angehörige häufig als Führer und Träger für ausländische Bergsteiger arbeiten. Kami Rita bezwang den Everest erstmals im Jahr 1994 und erklomm auch mehrere andere Achttausender im Himalaya, darunter etwa der K2, der Cho Oyu und der Annapurna.

Nach eigenen Angaben will Rita den Gipfel des Everest noch ein 25. Mal erreichen. Anschließend will er eine eigene Firma für Bergtouren gründen. Der BBC sagte Rita vor wenigen Tagen, dass er noch einige Jahre klettern könne: "Ich bin gesund - und kann weitermachen bis ich 60 Jahre alt bin. Mit Sauerstoff ist das keine große Sache."

Wegen der schwierigen Witterungsbedingungen ist die Hauptsaison für das Besteigen des Mount Everest auf wenige Wochen im Frühjahr begrenzt. Jedes Jahr versuchen Hunderte Bergsteiger in dem kurzen Zeitfenster, den Gipfel des Berges an der Grenze zwischen Nepal und dem von China verwalteten Tibet von nepalesischer Seite zu bezwingen. Seit der offiziell ersten Besteigung des Everest im Jahr 1953 schafften es inzwischen mehr als 5000 Menschen auf den Gipfel. Mehrere Hundert kamen bei dem Versuch ums Leben.

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dpa/mpu
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